Die britische Premierministerin Liz Truss hat zugegeben, dass sie Kommunikationsfehler gemacht hat, als sie letzte Woche massive Steuersenkungen ankündigte. Sie bleibe hinter dem Plan, sagte sie in einem Interview mit dem britischen Sender BBC.
Truss gab zu, dass sie die Ankündigung besser hätte vorbereiten sollen. Der Haushalt brachte Turbulenzen an die Finanzmärkte. Der Wert des britischen Pfunds fiel und Staatsanleihen fielen so stark, dass die Bank of England eingreifen musste, um eine Krise der Pensionsfonds zu verhindern.
Die umstrittenste Maßnahme im Haushalt, die Abschaffung der Steuerskala von 45 Prozent auf Einkommen über 150.000 Pfund, sei laut Truss nicht mit ihrem Kabinett diskutiert worden, sondern eine Entscheidung von Finanzminister Kwasi Kwarteng. Gleichzeitig gibt ihr Kabinett wegen der Energiekrise viel für Unterstützung aus.
Truss sagte, sie verstehe, dass die Leute besorgt seien über das, was passiert sei. Sie bleibt hinter dem Maßnahmenpaket. „Aber ich akzeptiere, dass wir den Fall besser hätten vorbereiten sollen. Ich habe daraus gelernt und werde dafür sorgen, dass wir es in Zukunft besser machen.“ Anfang dieser Woche bestritt der britische Premierminister, dass die Steuersenkungen nur den Reichen zugute kämen.
Investoren und Ökonomen sind kritisch, denn noch ist nicht bekannt, wie Großbritannien den Plan bezahlen wird. Die Befürchtung ist, dass die Regierung durch die Kreditaufnahme großer Summen die Inflation ankurbeln kann, während die Zentralbank sie senken will. Auch der Internationale Währungsfonds warnte davor, dass der Plan die Ungleichheit verstärken könnte.
Die Panik an den Märkten nach der Ankündigung des sogenannten Minibudgets wurde auch durch das Fehlen einer unabhängigen Berechnung des Amtes für Haushaltsverantwortung (OBR) ausgelöst. Dafür wäre keine Zeit mehr gewesen, beteuerte sie. Das OBR sagte zuvor, dass es eine Prognose abgeben könnte.
Mitglieder von Truss‘ eigener Konservativer Partei haben bereits angedeutet, dass sie gegen die Haushaltspläne stimmen werden. Tory-Abgeordneter Michael Gove sagte der BBC, sie zeige „die falschen Werte“, indem sie den reichsten Briten Steuersenkungen gewähre, während viele Menschen mit sinkender Kaufkraft zu kämpfen hätten.
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