Die Belgier schnappten sich 2021 ein Bier mehr, tranken aber immer noch weniger als vor der Corona-Pandemie

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Die belgischen Brauereien haben die Corona-Pandemie noch nicht ganz verdaut. Das Biervolumen stieg im vergangenen Jahr zwar um 12,2 Prozent auf 6,45 Millionen Hektoliter, aber der Wert des gesamten Inlandsverbrauchs bleibt unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Das geht am Donnerstag aus dem Jahresbericht des belgischen Brauersektors hervor.

Besonders groß war die Auferstehung in der Gastronomie, obwohl die Gastronomie erst im Juni wieder vollständig geöffnet hat und es im Herbst wieder Corona-Maßnahmen gab. Im Vergleich zu 2020 stieg der Bierkonsum um 25,9 Prozent auf 1,98 Millionen Hektoliter. In den Supermärkten war der Zuwachs geringer, die Menge aber deutlich größer: +7,1 Prozent auf 4,47 Millionen Hektoliter. Zusammen ergibt das 6,45 Millionen Hektoliter, verglichen mit 5,75 Millionen Hektoliter im Jahr 2020 und 7,07 Millionen Hektoliter im Jahr 2019.

Die Gesamtexporte, die jetzt 73 Prozent der belgischen Bierproduktion ausmachen, gingen um 1,6 Prozent auf 17,55 Millionen Hektoliter zurück. Die Exporte innerhalb der EU stiegen um 2,58 Prozent auf 13,26 Millionen Hektoliter. Außerhalb der EU ging der Export um 12,6 Prozent auf 4,29 Millionen Hektoliter zurück. Der Rückgang ist auf Covid-19 und die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus zurückzuführen. Auf der anderen Seite brauen große Brauer ihre Biere aus Gründen der Nachhaltigkeit oft lokal für den außereuropäischen Markt, heißt es in der Begründung. Die Exporte in die USA gingen deutlich zurück.


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Die Erholung hat begonnen, aber wir sind noch nicht am Ziel.

Direktor Krishan Maudgal, Belgian Brewers

Mehr als 1.500 belgische Biere

Der Gesamtumsatz der Brauer stieg im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro. Die Investitionen (in Infrastruktur und Gastronomie) stiegen um 12,8 Prozent auf 311 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr kamen 29 neue Brauereien hinzu. In zwei Jahren sind das etwa 68 neue Spieler. Es gibt 408 Brauereien im ganzen Land, gut für mehr als 1.500 Biere.

„Der weitere Aufbau der Bierkategorie und der belgischen Biermarke im In- und Ausland wird unser Fokus in den kommenden Jahren sein“, sagt Krishan Maudgal, Direktor der Belgian Brewers. „Die Erholung hat begonnen, aber da sind wir noch nicht. Der Ehrgeiz war, 2021 besser abzuschneiden als 2020 und 2022 hoffentlich wieder auf dem Niveau von 2019 zu sein, vor der Krise“, tönt es. Aber der Sektor zeigte „Belastbarkeit“ unter schwierigen Umständen.


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Die Wiedereröffnung des Gastgewerbes dürfte 2022 zu Volumenwachstum führen.

Der scheidende Vorsitzende Jean-Louis Van de Perre, Belgian Brewers

Hohe Inflation

Auch 2022 gibt es wieder viele Herausforderungen, mit dem Krieg in der Ukraine, hoher Inflation oder steigenden Rohstoff- und Energiepreisen. Dies kann sich auch in einem höheren Bierpreis niederschlagen. Das Jahr hat positiv begonnen, mit Zahlen, die mit denen von 2019 flirten, aber es gibt wieder viele Unsicherheiten. „Wir hoffen, dass wir an den Schwung der ersten Monate anknüpfen können, bevor die Krise richtig spürbar war. Aber wir haben keine Kristallkugel.“

„Die Wiedereröffnung des Catering-Sektors sollte 2022 zu Volumenwachstum führen“, schließt der scheidende Vorstandsvorsitzende Jean-Louis Van de Perre und übergibt die Fackel an Bernard Deryckere, der seit vielen Jahren im Lebensmittelsektor tätig ist, unter anderem bei Unilever und Alpro: Von 2012 bis 2015 war er Präsident von Fevia, dem Verband der Lebensmittelbranche.



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