Es ist schockierend, wie viel Zeit selbst kleine Kinder vor einem Bildschirm verbringen. Zu wenige Eltern wissen, dass nicht nur die Dauer, sondern auch der Moment, in dem ihr Kind hinschaut, unter anderem das Wachstum, das Immunsystem und das Verhalten ihres Nachwuchses negativ beeinflussen kann. Da die jährliche Woche der Medienkompetenz (10. bis 17. November) bevorsteht, mache ich VolkskrantDie Leser möchten sich dessen bewusst sein.
Laut einer aktuellen Umfrage von Glossy schauen sich drei Prozent sogar nachts Videos an, wenn ihr Kind wach ist. Kek Mama. Die meisten Leute machen es nicht so verrückt, aber nachts erhellen Bildschirme viele Gesichter. Die Zeit vor dem Bildschirm nach dem Abendessen mag vielbeschäftigten Eltern in diesem Moment etwas Ruhe verschaffen, kann aber auf lange Sicht zu Problemen führen – körperlich und geistig.
Über den Autor
Marieke la Verge ist seit über zwanzig Jahren pädiatrische Bewegungstherapeutin und auf Schlaf und Reizverarbeitung spezialisiert. Hierbei handelt es sich um einen eingereichten Beitrag, der nicht unbedingt die Position von de Volkskrant widerspiegelt. Lesen Sie hier mehr über unsere Richtlinien zu Meinungsbeiträgen.
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Erstens haben Untersuchungen gezeigt, dass die Zeit, die Kinder vor dem Bildschirm verbringen, und die Zeit, zu der sie fernsehen, einen großen Einfluss auf ihr Schlafmuster und ihre Schlafdauer hat. Kinder, die abends noch auf den Bildschirm schauen, gehen im Schnitt dreißig Minuten später zu Bett und wachen auch im Schnitt zwanzig Minuten früher auf als Gleichaltrige, die das nicht tun. Das bedeutet, dass diese Kinder deutlich weniger Stunden schlafen. Zu wenig Schlaf wirkt sich unter anderem negativ auf das Wachstum, das Immunsystem, das Verhalten und die Konzentration von Kindern aus.
LED-Bildschirme
Darüber hinaus gibt es viele Kinder, denen das Einschlafen schwerer fällt, weil sie vor dem Schlafengehen (oder sogar im Bett!) auf einen Bildschirm schauen. Dies liegt unter anderem daran, dass das blaue Licht, das beispielsweise LED-Bildschirme ausstrahlen, die biologische Uhr beeinflusst und daher den Schlaf stören kann. Durch die Nutzung eines Bildschirms werden auch viele Sinnesreize vermittelt, so dass Kinder genau dann eine Flut neuer und interessanter Reize verarbeiten müssen, wenn sie Entspannung benötigen. Dadurch kann es zu Reizüberflutungen und teilweise auch zu Ängsten kommen, die sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken können. All dies kann zu Einschlafstörungen und unruhigen Nächten führen.
Drittens bedeutet weniger Bildschirmzeit mehr Zeit für andere Aktivitäten, die sich positiv auf das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern auswirken. Zum Beispiel, indem man sich als Familie mehr Zeit zum gemeinsamen Spielen oder Lesen nimmt. Entspannende Aktivitäten helfen dabei, den Tag ausklingen zu lassen, sodass Kinder schneller einschlafen und seltener aufwachen. Kindern dies schon in jungen Jahren beizubringen, macht es zu einer guten Gewohnheit.
Fähigkeit zur Problemlösung
Spiele fördern kognitive Fähigkeiten wie Problemlösungsfähigkeit, Gedächtnis und Konzentration. Lesen erweitert den Wortschatz und das Allgemeinwissen, führt Kinder an unterschiedliche Charaktere heran und hilft ihnen dabei, Empathie und Mitgefühl für andere zu entwickeln. Darüber hinaus fördern diese Aktivitäten die Konzentration, wo die Bildschirmzeit sie behindern kann.
Es ist wichtig, dass Kinder nach dem Abendessen keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Kinder, die abends noch auf einen Bildschirm schauen, schlafen weniger Stunden als ihre Altersgenossen. Außerdem besteht bei ihnen ein höheres Risiko für Schlafprobleme aufgrund von blauem Licht, Reizüberflutung und Angstzuständen. Indem Eltern wertvolle Zeit am Abend für Aktivitäten wie Spiele und Lesen nutzen, können sie die kognitive und sozial-emotionale Entwicklung ihrer Kinder fördern.
Kurzum: Für Eltern ist es von entscheidender Bedeutung, sich darüber im Klaren zu sein, welchen Einfluss sie durch die Einrichtung bildschirmfreier Abende auf die Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder nehmen können.
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