Dewinter: „Ich bin kein Spion, aber ich war vielleicht naiv“

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Filip Dewinter bestreitet, im Jahr 2020 über den chinesischen Spion Shao Changchun Gesichtsmasken nach Belgien gebracht zu haben. Dies geschah über „gemeinsame chinesische Kontakte“, aber laut dem Vlaams-Belang-Vorsitzenden ist daran nichts auszusetzen. „Ich bin kein Spion“, betont Dewinter in einem Interview mit der Presseagentur Belga. Der flämische Belanger räumt ein, dass er „vielleicht naiv gewesen ist“.

Der ehemalige Vlaams-Belang-Politiker Frank Creyelman wurde jahrelang von einem chinesischen Spion als Informant missbraucht. Im Nachgang zu dieser Geschichte tauchte in den letzten Tagen auch Dewinters Name auf. Das ist nicht das erste Mal.

Im Jahr 2018 wurde ein Bericht der Staatssicherheit durchgesickert, aus dem hervorgeht, dass Dewinter viele Jahre lang Berater einer gemeinnützigen Organisation (Europe China Cultural and Educational Foundation) war, die der chinesischen Spionage verdächtigt wurde. Der Gründer der gemeinnützigen Organisation, der Chinese Shao Changchun, wurde Ende 2017 aus dem Land ausgewiesen. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen Dewinter ein, da sie ihm keine Straftaten vorwerfen konnte.

10.000 Gesichtsmasken

Unterdessen schreibt „Gazet Van Antwerpen“, dass Dewinter im Jahr 2020 angeblich mit dem chinesischen Spion Shao Changchun eine Lieferung von 10.000 Gesichtsmasken arrangiert habe. Dies geht offenbar aus einem Vermerk der Sicherheitsdienste über die Einmischung Chinas hervor, den Justizminister Paul Van Tichgelt (Open Vld) gestern dem Kernkabinett erläuterte.

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Dewinter bestreitet nun, wegen des Gesichtsmasken-Deals Kontakt zu Changchun gehabt zu haben. Er gibt zu, dass er seine „gemeinsamen chinesischen Kontakte“ angesprochen hat. „Daran ist nichts auszusetzen. Ich bin kein Spion. „Ich gefährde die Demokratie nicht, weil ich meine Kontakte kontaktiere, um Gesichtsmasken an die Bevölkerung zu verteilen, wenn die Regierung dies nicht tut“, sagte Dewinter.

„Alte Kühe“

Dass diese Geschichte und seine früheren Kontakte zu Shao Changchun nun wieder ans Licht kommen, sei laut Dewinter eine „Schadensaktion“ gegen seine Person und seine Partei. „Alte Kühe werden aus dem Kanal geholt“, heißt es.

Dewinter ist außerdem der Ansicht, dass der Staatsschutz die Politik besser über mögliche ausländische Einmischung informieren sollte. „Für uns ist es äußerst schwierig, Spione von korrekten, ehrlichen Menschen zu unterscheiden“, sagt Dewinter. Er weist darauf hin, dass Chanchung 2014 auch vom damaligen Innenminister Jan Jambon (N-VA) empfangen wurde.



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