Deutschland verlängert die Lebensdauer von drei Atomkraftwerken

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Deutschland will die Laufzeit seiner drei Kernkraftwerke bis Mitte 2023 verlängern, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag an. Damit will der Regierungschef die beispiellose Energiekrise angehen.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Deutschland seine Abhängigkeit von russischem Gas schrittweise abgebaut. Aufgrund unterbrochener Gasversorgungen und explodierender Energiepreise auf den Märkten wird im Winter Energieknappheit befürchtet.

Daher hat Scholz nun beschlossen, die drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland mindestens bis zum 15. April 2023 offen zu halten. Normalerweise würden sie dieses Jahr schließen.

Der Bundeskanzler der SPD traf die Entscheidung allein. Die Parteien seiner Regierungskoalition – neben der SPD auch die Mitte-Links-Partei Die Grünen und die liberale FDP – konnten sich in der Frage nicht einigen. Die grünen Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck hatten am Wochenende gegen eine Verlängerung gestimmt. Die FDP ist seit langem der Meinung, dass Deutschland inmitten dieser Krise alle Register der Energiekapazität ziehen muss.

„Für unser Land und die Wirtschaft ist es lebenswichtig, dass wir in diesem Winter alle Stromerzeugungskapazitäten aufrechterhalten“, sagte FDP-Vorsitzender und Finanzminister Christian Lindner. „Die Kanzlerin hat jetzt für Klarheit gesorgt.“ Habeck und Die Grünen haben noch nicht reagiert.

Deutschland hat nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Die drei verbleibenden Kernkraftwerke sind Isar 2 von EON in Bayern, Neckarwestheim 2 von EnBW in Baden-Württemberg und Emsland von RWE in Niedersachsen.

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