Deutschland kauft fast 99 Prozent des wackligen Energiekonzerns Uniper

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Der Bund wird nach einer erneuten Milliardenspritze in den angeschlagenen Energiekonzern Uniper 98,5 Prozent des Unternehmens besitzen. Der Besitzer zahlreicher Kraftwerke geriet in diesem Jahr in Schwierigkeiten, nachdem Russland die Gaslieferungen nach Deutschland drastisch gekappt und hohe Verluste verursacht hatte.

Um Uniper vor dem Absturz zu bewahren, investiert die Bundesregierung nun 8 Milliarden Euro neues Kapital in das Unternehmen. Außerdem verleiht die Staatsbank KfW zusätzliches Geld, damit der Energieversorger nicht in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Berlin zahlt Unipers größtem Anteilseigner, dem finnischen Fortum, 500 Millionen Euro für seinen Anteil an dem Unternehmen. Fortum erhält außerdem 4 Milliarden Euro zurück, die es Uniper geliehen hat.

Der russische staatliche Gaskonzern Gazprom hat in den vergangenen Monaten als Reaktion auf die westlichen Sanktionen gegen das Land wegen der Invasion der Ukraine die Gaslieferungen nach Europa immer weiter gedrosselt. Anfang dieses Monats wurde die große Gaspipeline Nord Stream 1 formell wegen einer Störung auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Diese Gaskrise hat Uniper bereits 8,5 Milliarden Euro Verlust beschert, berichtet Fortum. Dadurch könne „das Unternehmen seine entscheidende Rolle für die Versorgungssicherheit als Privatunternehmen nicht weiter erfüllen“.

Laut Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach sichert die Verstaatlichung „die Energieversorgung für Unternehmen, Kommunen und Verbraucher“. „Die Anpassungen des Juli-Stabilisierungspakets sind angesichts der Verschärfung der Energiekrise notwendig.“

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ist die Bundesregierung dabei, zwei weitere große Energieunternehmen zu verstaatlichen. Es gibt Befürchtungen, dass eine Pleite im Energiesektor eine ähnliche Folgewirkung haben könnte wie die Bankenkrise 2008, die durch den Bankrott der US-Bank Lehman Brothers ausgelöst wurde.

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