Deutschland wird zusammen mit Dänemark und Schweden ein gemeinsames Team bilden, um die Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zu untersuchen, kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser heute an.
In einem Interview mit der Zeitung Bild am Sonntag gab Faeser bekannt, dass sie mit ihren schwedischen und dänischen Amtskollegen vereinbart habe, „eine gemeinsame Ermittlungsgruppe nach EU-Recht einzurichten“. Das Team werde auf die Expertise „der Marine, der Polizei und der Geheimdienste“ zurückgreifen, sagte der Minister. Laut Faeser deutet alles auf einen Sabotageakt hin.
Gestern hatte Faeser bereits gesagt, dass Deutschland in Absprache mit Schweden und Dänemark die Patrouillen in der Ostsee verstärken werde. Heute fügte sie hinzu, dass die deutschen Sicherheitsdienste auch im Inland kritische Energieinfrastrukturen mit „erhöhter Wachsamkeit“ überwachen werden. Ihrer Meinung nach gibt es derzeit keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen deutscher Seiten.
Wurden die Rohre sabotiert?
Seit Montag wurden vier Lecks in den Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt, mindestens zwei Explosionen hatten unter Wasser stattgefunden. Alle Augen sind auf Russland gerichtet, das jede Verantwortung für die Explosionen abstreitet und dem Westen die Schuld in die Schuhe schiebt.
Die Pipeline-Lecks und der Schutz kritischer Infrastrukturen in der Europäischen Union werden auch auf einem informellen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Prag diskutiert. Dies gab der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, heute nach einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bekannt.
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