Der frühere US-Präsident Jimmy Carter nahm am Dienstag an der Trauerfeier für seine Frau Rosalynn teil. Der 99-jährige Carter tritt kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Auch Carters Nachfolger Joe Biden und Bill Clinton waren anwesend, ebenso wie alle fünf noch lebenden First Ladies: Laura Bush, Hillary Clinton, Michelle Obama, Melania Trump und Jill Biden.
Rosalynn starb am 19. November im Alter von 96 Jahren nach 77 Jahren Ehe mit Jimmy. Als führende Verfechterin der humanitären und psychischen Gesundheitsfürsorge definierte sie die zuvor weitgehend zeremonielle Rolle der First Lady neu. Der Gottesdienst für Rosalynn fand in einer Kirche in Atlanta statt.
Der gebrechliche und zerbrechlich wirkende Carter hatte zu diesem Anlass vorübergehend sein Hospiz verlassen, in dem er sich seit etwa zehn Monaten aufhält. Er kam im Rollstuhl zur Kirche. Auf seinem Schoß lag eine Decke, auf der ein Bild von Rosalynns Gesicht aufgestickt war. Während der Zeremonie sprach er nicht.
Das taten die Kinder und Enkel des Paares. „Meine Mutter war der Leim, der unsere Familie zusammenhielt“, sagte Sohn James „Chip“ Carter, der seinen Vater auf den Kopf küsste und seine Hand auf den mit Blumen geschmückten Sarg seiner Mutter legte. Chip lobte auch seine Mutter dafür, dass sie ihm geholfen habe, seine Drogen- und Alkoholsucht zu überwinden.
Liebesbrief
Tochter Amy Lynn Carter kämpfte mit den Tränen und las einen Liebesbrief, den ihr Vater vor einem Dreivierteljahrhundert während seiner Zeit bei der Marine an ihre Mutter geschrieben hatte. „Meine Mutter war die meiste Zeit ihres Lebens in meinen Vater verliebt“, sagte sie. Der Gottesdienst beinhaltete Rosalynns Lieblingsmusik, darunter eine Aufführung des John-Lennon-Songs „Imagine“ durch die amerikanischen Country-Stars Tricia Yearwood und Garth Brooks.
Die Bidens wohnten dem Gottesdienst aus der ersten Reihe bei. Das derzeitige Präsidentenpaar flog mit der Air Force One von Washington nach Atlanta, begleitet von den Clintons und Michelle Obama. Laura Bush und Melania Trump kamen alleine. Die ehemaligen Präsidenten Barack Obama und Donald Trump nahmen nicht an dem Gottesdienst teil.
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