Der Vatikan weist konservative Kritik an der Segnung homosexueller Paare zurück

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Der Vatikan hat Kritik von Konservativen an neuen Richtlinien zur Segnung schwuler Paare zurückgewiesen. In einer Erklärung erklärte das College of the Doctrine of the Faith, dass die Segnungen nicht mit einem kirchlichen Segen für eine Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gleichgesetzt werden könnten. Auch den Kirchen wird Raum gegeben, die Leitlinien auf ihre eigene Weise anzuwenden.

Kurz vor Weihnachten überraschte der Papst mit der Botschaft, dass katholische Priester „ungewöhnliche“ Paare, darunter auch gleichgeschlechtliche Paare, segnen dürfen, allerdings unter strengen Auflagen.

Vor allem aus Afrika, wo Homosexualität in vielen Ländern illegal ist, gab es viel Kritik. Der kenianische Bischof Paul Kariuki erklärte, der Papst habe „eine gefährliche Tür“ geöffnet. Auch lokale Bischofskonferenzen in Uganda, Malawi, Nigeria, Südafrika und Sambia lehnten den Text ab. Und auch in europäischen konservativen Kreisen gab es Kritik. Beispielsweise sprach der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller von „Blasphemie“.

In der neuen Erklärung stellt der Ausschuss für Glaubenslehre fest, dass der Text der neuen Richtlinie „keinen Rahmen bietet, um sich doktrinär davon zu distanzieren oder sie als ketzerisch, im Widerspruch zur kirchlichen Tradition oder als blasphemisch zu betrachten.“ Gleichzeitig betont der Vatikan, dass solche Segnungen keine Beziehungen außerhalb der Ehe rechtfertigen oder dulden. Dies gilt nicht nur für gleichgeschlechtliche Paare, sondern auch für Beziehungen, in denen einer oder beide Partner geschieden sind.

Regionale Unterschiede

Auch Victor Manuel Fernández, der Leiter des College of the Doctrine of the Faith, verweist in der neuen Stellungnahme explizit auf regionale Unterschiede. „An manchen Stellen steht einer sofortigen Umsetzung nichts im Wege, an anderen Stellen scheint es notwendig zu sein, nichts zu tun und sich so viel Zeit wie nötig zu nehmen, um die Erklärung zu lesen und zu interpretieren“, sagt er. Die endgültige Entscheidung liegt beim örtlichen Bischof.

Der Vatikan weist außerdem erneut auf den Unterschied zwischen der Ehe zwischen Mann und Frau und anderen Formen ritueller Segnungen hin. Letzteres darf beispielsweise nur außerhalb einer Kirche stattfinden und nur wenige Sekunden dauern (laut Aussage 10 bis 15 Sekunden). Auch der Vatikan nennt ein Beispiel für einen solchen Segen: „Herr, sieh dir diese Kinder an. Schenken Sie ihnen Gesundheit, Arbeit, Frieden und gegenseitige Hilfe. Befreie sie von allem, was deinem Evangelium widerspricht, und gib ihnen die Möglichkeit, nach deinem Willen zu leben.“

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