Die Türkei hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehrere Luftangriffe gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die verbotene Arbeiterpartei PKK im Nordirak und in Syrien durchgeführt. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden mindestens 35 Menschen getötet. Kurdische Milizen hatten daraufhin Vergeltungsmaßnahmen angekündigt.
Die Türkei sieht die Luftangriffe als Vergeltung für den Angriff in Istanbul vor einer Woche, bei dem sechs Menschen starben. Obwohl die Ermittlungen zu dem Anschlag noch nicht abgeschlossen sind, ist Ankara überzeugt, dass YPG und PKK dafür verantwortlich sind. Das türkische Verteidigungsministerium schrieb am Montag auf Twitter, dass Verräter für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden.
Erdogan sagte am Montag vor Journalisten, es bestehe „kein Zweifel, dass diese Operation nicht auf einen Lufteinsatz beschränkt ist“. „Die zuständigen Behörden, unser Verteidigungsministerium und unser Stabschef werden gemeinsam entscheiden, in welchem Umfang unsere Bodentruppen eingesetzt werden sollen“, sagte der Präsident und verwies auf laufende „Konsultationen“. „Wir haben bereits gewarnt: Wir werden diejenigen bezahlen lassen, die uns auf unserem Territorium angreifen.“
Am Sonntagabend und Montagmorgen seien Raketen aus Syrien in Richtung Türkei abgefeuert worden, berichtet Ankara. In der Provinz Gaziantep wurden drei Menschen getötet.