Was für viele PSV-Fans ein Traum wäre, war für Jan van Dooren tägliche Realität. Zehn Jahre lang lebte er mit seiner Familie im Philips-Stadion, das dort stand, wo sich heute der Haupteingang befindet. Der Sohn eines Glasermeisters aus Eindhoven spielte in den 1960er Jahren kurzzeitig in der ersten Mannschaft des PSV, bis eine schwere Knöchelverletzung seine Karriere beendete. Genau zu diesem Zeitpunkt war der Verein auf der Suche nach einem Manager für das Philips-Stadion, und es wurde als notwendig erachtet, dass er in ein Heim im Stadion wechselte.
Von seinem Zuhause aus leitete Van Dooren unter anderem das grüne Team, das das Feld pflegte. Seine Frau erledigte den Kartenverkauf vom Fenster an der Hauswand aus. Sohn Peter erinnert sich, dass sein Vater einmal von einer Party nach Hause kam, als sich vor seiner Tür bereits eine Schlange Menschen in Schlafsäcken versammelt hatte, um sich Karten für ein wichtiges Europapokalspiel zu sichern. „Mach schon auf, Jan!“, wurde gerufen. „Wir hatten eigentlich keinerlei Privatsphäre.“
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Dennoch sei das Aufwachsen im Stadion unvergesslich gewesen, so Sohn Peter. Am Sonntagmorgen, wenige Stunden vor Anpfiff, konnte er problemlos mit Freunden auf dem Hauptfeld einen Ball kicken, in einem der vielen Materialkäfige unter der Tribüne Verstecken spielen oder gemeinsam vor dem Haupteingang ein Seil spannen . Spieler, die passen wollten, mussten zunächst einen Cent an die Kinder des Stadionverwalters zahlen, um durchgelassen zu werden. So konnten sie beim Eismann Bruno wieder ein Eis kaufen.
Händeschütteln mit Mutter Teresa
Damals war der PSV noch hauptsächlich ein Werbeträger für Philips, noch nicht der große Verein, der er heute ist. Während der Zeit, in der Van Dooren im Stadion lebte (1967–1978), gewann der Verein keine größeren Preise. Dies geschah später, als die Familie aufgrund einer umfassenden Sanierung der Haupttribüne inzwischen in ein etwas weiter entferntes Haus umgezogen war und das Stadionhaus für zusätzliche Sitzplätze weichen musste. Van Dooren wurde Materialmanager.
In dieser Funktion operierte er lieber im Windschatten. „Lasst die Fußballer im Vordergrund stehen, ich mache einfach meinen Job“, sagte er regelmäßig. Er sah und hörte viel, aber ein Geheimnis war bei ihm sicher. Das brachte ihm intern beim PSV viel Anerkennung ein.
Dank der Philips Sports Association bereiste er die ganze Welt, von Japan bis Indien, wo er während einer Trainingsreise sogar Mutter Teresa die Hand schütteln durfte. Er war dankbar dafür, aber gleichzeitig fühlte es sich manchmal auch unangenehm an, weiß sein Sohn. „Er schlief in einem Fünf-Sterne-Hotel und sah vom Fenster aus zu, wie Obdachlose um ein Stück Brot bettelten. Er konnte das kaum reimen.‘
Ehrenamtlicher Job als Pfadfinder
Es passte zu dem Mentalitätswandel, den er schon seit langem bemerkte. Der Verein und der Fußball wurden professionalisiert, es gab mehr Spiele, mehr Material. Und am Anfang halfen die Spieler, wenn Dinge getragen werden mussten, aber nach und nach waren sie immer mehr mit sich selbst beschäftigt. Allerdings gab es auch Ausnahmen, etwa die Dänen Søren Lerby, Jan Heintze und Ivan Nielsen. Peter: „Sie hatten ein Auge für seine Arbeit.“ Sie waren seine Freunde.‘
Mit 57 fand er es gut. Im Ehrenamt wurde er Scout und zeigte eine Vorliebe für agile, technische Spieler. Er würde seine Entdeckungen nie zur Schau stellen, wie es einige seiner Kollegen taten. Peter: „Er dachte: Das ist mein Job.“ „Er hat es getan, um PSV stärker zu machen.“ 2009 hörte er auch als Scout auf, danach verfolgte er den Verein überwiegend im Hintergrund. Jan van Dooren starb am 9. April im Alter von 83 Jahren an den Folgen der Lungenkrankheit COPD.