Der Richter macht Chemours und DuPont für durch PFAs verursachte Umweltschäden haftbar

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Anwohner, Stadträte, Aktionsgruppen und ein Vertreter des umstrittenen Chemiekonzerns Chemours erhielten bei einer Provinzanhörung in Dordrecht die Gelegenheit, ihre Geschichten zu erzählen.Bild Arie Kiewit

Die Klage wurde 2021 von den Gemeinden Dordrecht, Papendrecht, Sliedrecht und Molenlanden eingereicht. Aufgrund der Kontamination durch Chemours mussten Kosten entstehen, unter anderem für Bodensanierung und Gesundheitsuntersuchungen. Nachdem das Gericht Chemours und DuPont nun haftbar gemacht hat, können sie einen Teil dieser Kosten von diesen Unternehmen erstatten.

Dem Gericht zufolge habe DuPont vor Juli 1984 gemäß den Genehmigungsvoraussetzungen gehandelt und das Unternehmen sei daher nicht für den bis dahin erlittenen Schaden verantwortlich. Danach änderte sich das und DuPont und später Chemours hätten die umliegenden Gemeinden besser informieren sollen.

Das Gericht wird sich später mit der Frage befassen, ob die Unternehmen auch für Emissionen nach 1998 haftbar gemacht werden können.

Über den Autor
Maarten Albers ist Generalreporter für de Volkskrant.

Die Chemours-Fabrik – die sich 2015 von DuPont abgespalten hat – produziert seit den 1960er Jahren in einer Fabrik in der Gemeinde Dordrecht Produkte wie Teflon. Dadurch wird PFAS freigesetzt, eine Ansammlung schädlicher Substanzen, die unter anderem das Risiko für Krebs, Immunstörungen und Unfruchtbarkeit erhöhen können. Sie sind „ewige Chemikalien“; In der Natur werden sie nicht oder kaum abgebaut.

Die PFA-Emissionen von Chemours sind mittlerweile stark zurückgegangen. Doch da die Schadstoffe nicht einfach aus dem Boden und dem Wasser rund um die Fabrik verschwinden, haben die Anwohner noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Auch die Sanierung von Wasser und Boden ist ein komplizierter und teurer Prozess.

Nach Angaben der Kommunen wussten Chemours und DuPont jahrzehntelang, dass sie Schadstoffe in die Umwelt abgeben, haben dieses Wissen aber nicht genutzt. Untersuchungen zur Umweltverschmutzung in der Region zeigen nun, dass der Verzehr von Gemüse aus dem eigenen Garten im Umkreis von einem Kilometer um die Fabrik und das Schwimmen in einem nahegelegenen Freizeitsee mit Gesundheitsrisiken verbunden sind.



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