Der rechte Wahlsieg macht schmerzhaft deutlich, wie tief Italien gespalten ist

Der rechte Wahlsieg macht schmerzhaft deutlich wie tief Italien gespalten


Fratelli d’Italia-Anhänger in Rom feiern nach dem Wahlergebnis.Bild Getty Images

Zusammen kommt die Rechtskoalition auf mehr als 44 Prozent der Stimmen, aber dieser Anteil reicht für eine Mehrheit in beiden Häusern des italienischen Parlaments. Denn Italien hat ein gemischtes Wahlsystem, bei dem etwa ein Drittel der Sitze per Mehrheitssystem verteilt werden (zuerst am Pfosten vorbeiPrinzip) und der Rest über ein proportionales System.

Ironischerweise war es gerade der Mitte-Links-Partito Democratico, der das komplizierte Wahlsystem 2017 mit Blick auf die damals aufkommende Fünf-Sterne-Bewegung einführte, die er einzudämmen hoffte. Nun wendet sich das eigene Wahlgesetz gegen die PD, und das ist nicht das Einzige, was die Partei nach dem historisch schlechten Wahlergebnis (19 Prozent für die Partei, 26 Prozent für den Linksblock) zu verantworten hat.

Aber neben dem Erfolg der Rechten und dem Scheitern der Linken erzählen die italienischen Wahlergebnisse mindestens zwei weitere Geschichten: die einer tiefen Spaltung zwischen Nord und Süd und einer beispiellos niedrigen Wahlbeteiligung (63,9 Prozent), besonders im Süden.-Italien.

Denn die Fünf-Sterne-Bewegung, die die vorangegangenen Wahlen 2018 mit 32 Prozent gewonnen hatte, kam auf nationaler Ebene nun nicht einmal auf die Hälfte (15), schnitt aber im Süden immer noch gut ab. Wo die Fratelli d’Italia die größten der mit Abstand meisten Wahlmännerkollegien in Norditalien wurden, war südlich von Rom fast überall die populistische Fünf-Sterne-Bewegung.