Das ist eine Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das grüne Wachstum ist vor allem auf mehr Solar- und Windenergie zurückzuführen. Im vergangenen Jahr wurde mehr als die Hälfte mehr Solarstrom produziert. Hauptsächlich dank einer Erhöhung der Anzahl der Solarmodule um 4 Gigawatt; vergleichbar mit der Kapazität von vier großen Kohlekraftwerken.
Dank all dieser zusätzlichen Module war der Solarstromertrag im letzten Wintermonat Februar (mit kurzen Tagen und niedrigem Sonnenstand) genauso groß wie im Sommermonat Juli 2019, hat die Website Energieopwek kürzlich berechnet. Dazu trugen auch günstige Wetterbedingungen bei. So schien im vergangenen Jahr die Sonne überdurchschnittlich oft.
Auch der Ertrag aus Windenergie stieg im vergangenen Jahr um 17 Prozent. Dieses Wachstum ist teilweise auf eine Erhöhung der Anzahl von Turbinen mit 1 Gigawatt Gesamtleistung zurückzuführen.
Anteil an Fossilien sinkt
Der Anteil fossiler Energieträger sinkt, insbesondere der Einsatz von Erdgas ist rückläufig. Im vergangenen Jahr wurde 16 Prozent weniger Erdgas zur Stromerzeugung verbraucht. Dieser Rückgang ist vor allem auf die hohen Erdgaspreise zurückzuführen.
Die Stromerzeugung aus Kohle blieb gleich, auch weil das Kabinett im vergangenen Jahr beschlossen hatte, eine zuvor verhängte Höchsterzeugung für Kohlestrom aufzuheben. Infolgedessen könnten Kohlekraftwerke länger laufen, hauptsächlich um den Verbrauch von Erdgas so weit wie möglich zu dämpfen. Erdgas ist knapper geworden, weil Russland seine Gasversorgung im vergangenen Jahr langsam reduziert hat und auch weil das Groninger Gasfeld nur noch eine sehr begrenzte Menge liefert.
Auch wurde weniger Biomasse zur Stromerzeugung eingesetzt und der Anteil der Wasserkraft, der in den Niederlanden ohnehin schon gering ist, ging zurück. Die Gesamtstromerzeugung im Jahr 2022 war etwa gleich hoch wie im Vorjahr.
Mehr Exporte
Die Niederlande importierten im vergangenen Jahr weniger Strom aus dem Ausland, während die Exporte zunahmen. Vor allem aus Norwegen wurde weniger Strom importiert. Dies liegt unter anderem daran, dass Norwegen im vergangenen Jahr aufgrund von Dürre mit geringeren Erträgen seiner Wasserkraftwerke zu kämpfen hatte. Auch aus Deutschland kam weniger Strom, laut Statistics Netherlands vor allem deshalb, weil die östlichen Nachbarn weniger Atomstrom produzieren. Deutlich mehr Strom kam hingegen aus Großbritannien, vor allem weil dort die Produktion von Windenergie gestiegen ist.