Der zurücktretende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat der Regierung von Wolodymyr Selenskyj mehr Militärausrüstung in der ukrainischen Hafenstadt Odessa versprochen. Die Niederlande werden der Ukraine bei der Beschaffung von vier Patrouillenbooten helfen und weitere Raketen für das Luftverteidigungssystem Patriot liefern.
Rutte hat die Hauptstadt Kiew seit Kriegsausbruch bereits zweimal besucht, diesmal jedoch nur nach Odessa, einer wichtigen Hafenstadt im Süden am Schwarzen Meer. Von hier aus findet noch immer viel Güterverkehr statt. Die Patrouillenboote müssten sicherstellen, dass der Getreideexport ins Ausland fortgesetzt werden könne, sagte Rutte während eines Pressegesprächs mit Selenskyj. Nähere Angaben zu den Booten wollte er nicht machen.
Da der Winter naht, „und die Russen alles tun werden, um die Ukraine weiterhin so hart wie möglich zu treffen“, werden die Niederlande weitere Patriot-Flugabwehrraketen liefern. Zu Zahlen wollte Rutte nichts sagen. Die Niederlande lieferten zuvor gemeinsam mit Deutschland ein Patriot-System zur Abwehr russischer Luftangriffe. Aufgrund der anhaltenden Angriffe gehen die Raketen zur Neige. Auch andere Länder beliefern die ukrainische Armee mit Patriot-Raketen. Die Niederlande stellen außerdem ein neues humanitäres Hilfspaket bereit.
„Und und, nicht übereinander“
Rutte betonte, dass die Niederlande „das Land weiterhin unterstützen werden, und das ist von entscheidender Bedeutung, auch wenn anderswo andere Krisen auftreten.“ Er bezog sich auf Israel, das sich nach dem blutigen Angriff vom vergangenen Wochenende in Gaza im Krieg mit der Hamas befindet. Laut Rutte werden sich die Niederlande davon nicht ablenken lassen. „Es muss beides sein und nicht das eine über dem anderen.“ Von beiden Konflikten seien vor allem unschuldige Zivilisten betroffen, sagte Rutte.
Die Niederlande haben der Ukraine bereits Militärausrüstung im Wert von mehr als 2 Milliarden Euro geliefert. Insgesamt beläuft sich die niederländische Unterstützung für das osteuropäische Land auf etwa 3,7 Milliarden Euro, zitierte Rutte.
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