Der mutmaßliche Entführer will zur Beerdigung seiner Großmutter gehen

Der mutmassliche Entfuehrer will zur Beerdigung seiner Grossmutter gehen

Sein Anwalt Kim van de Wijngaart: „Häftlinge erhalten von der Gefängnisleitung keinen Urlaub für Beerdigungen im Ausland. Die Großmutter meiner Mandantin ist in Belgien gestorben und dort begraben. Seine einzige Chance, dort zu sein, besteht in einer vorgerichtlichen Suspendierung. Die Beerdigung ist eine 2,5-stündige Fahrt von Schie entfernt, wo er festgehalten wird. Er könnte es einfach schaffen.“

In der Zwischenverhandlung wandte sich die Staatsanwaltschaft gegen Bilal E. (32) und einen weiteren Mitangeklagten gegen die Aussetzung der Untersuchungshaft: „Es gibt zu viele schwerwiegende Einwände.“ E. zeigte dem Gericht einige Fotos seiner Großmutter, um zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutete. „Sie hat mich irgendwie großgezogen.“

Die polizeilichen Ermittlungen zu der notorischen irrtümlichen Entführung sind nun abgeschlossen. Die Datei besteht aus 6000 Seiten. Eine Gruppe von neun Männern, von denen drei noch auf der Flucht sind, soll letztes Jahr einen 56-jährigen Mann aus Hoofddorp geschlagen und fünf Tage lang festgehalten haben. Als sich herausstellte, dass es sich um einen Irrtum handelte, wurde das Opfer von seinen Entführern in Gouda freigelassen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steht die irrtümliche Entführung im Zusammenhang mit dem Fund von 1.899 Kilo Kokain Ende Juli letzten Jahres im Hafen von Antwerpen. Die materiellrechtliche Aufarbeitung der Strafverfahren gegen die mutmaßlichen Entführer darf erst im nächsten Jahr erfolgen.



ttn-de-2

Schreibe einen Kommentar