Nach Messungen der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) haben sich die Spuren von Kokain zwischen 2018 und 2022 in sieben europäischen Städten verdoppelt.
Vor allem in Belgien, den Niederlanden und Spanien wurde viel Benzoylecgonin, ein Kokainrückstand, gefunden. Die meisten Rückstände wurden 2022 bei Messungen im Süden von Antwerpen gefunden, aber die Forscher fanden auch viele Rückstände in Städten wie Amsterdam und Barcelona.
In einigen Städten nimmt die Nutzung rapide zu. In Prag hat sich der Konsum innerhalb eines Jahres verdoppelt und Kokain ist auch im isländischen Reykjavik auf dem Vormarsch.
Im Jahr 2020 sorgte die Corona-Pandemie für einen vorübergehenden Rückgang des Kokainkonsums in Europa. Doch 2021 stieg sie schnell wieder an, über das Niveau von 2019. Am wenigsten Kokain wurde in Osteuropa im Abwasser gefunden.
Die Drogenrückstände werden vor allem an Wochenenden gefunden, wenn Partygänger beim Ausgehen oder auf Tanzfesten viele Drogen nehmen. Am Sonntag werden in Amsterdam pro 1.000 Einwohner etwa 100 Leitungen Kokain in der Kanalisation gefunden. Einige dieser Überreste stammen von Besuchern von außerhalb der Stadt. Auch in Utrecht und der Region Eindhoven ist der Drogenkonsum an Sonntagen hoch, aber niedriger als in der Hauptstadt, so die Zahlen des Wasserforschungsinstituts KWR.
In allen Städten wird die Nutzung 2022 höher sein als in den Vorjahren. In Amsterdam blieb der Drogenkonsum in den letzten Jahren konstant hoch, während Utrecht und die Region Eindhoven einen deutlichen Anstieg verzeichneten.