„Der kleine Emile wurde nicht gefunden.“ Rechtsanwalt Rémy Avon konnte der versammelten Presse heute Abend im französischen Dörfchen Haut-Vernet, wo das 2,5-jährige Kleinkind am Samstag nach einem langen dritten Tag der Suche verschwand, leider keine guten Nachrichten überbringen. Gar nicht. „Wir haben keine Ahnung, keine Information, kein Element, das uns hilft, dieses Verschwinden zu verstehen.“
SEHEN. Die Polizei durchkämmte heute 12 Hektar, befragte 25 Personen und durchsuchte 12 Fahrzeuge auf der Suche nach Émile
Der 2,5-jährige Émile wurde am Samstag im französischen Weiler Haut-Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence vermisst. Das Kleinkind war noch nicht lange dort bei seinen Großeltern abgesetzt worden, als es plötzlich verschwand. Nachbarn sahen ihn alleine die Straße entlanggehen, doch seitdem fehlt jede Spur von dem Kind. Die Behörden gehen nicht von einer Straftat aus, sagen aber auch, dass kein Szenario ausgeschlossen sei.
Auf einem anderen Weg
Nach 48 Stunden intensiver Suche fehlte am Montag immer noch jede Spur von Émile, obwohl die ersten 48 Stunden normalerweise so entscheidend sind. Am dritten Tag der heutigen Durchsuchung ging die Polizei einen anderen Weg: Haut-Vernet wurde abgesperrt und freiwillige Sucher waren nicht mehr willkommen.
Achtzig Polizisten und ein Dutzend Spezialsoldaten setzten heute mit Hilfe von Spürhunden und einem Hubschrauber ihre Suche nach Émile fort. Insgesamt wurden mindestens 12 Hektar gekämmt.
Die 25 Einwohner von Haut-Vernet wurden alle befragt, in der Hoffnung, neue Hinweise zu finden. Die 30 Gebäude des Weilers und 12 Fahrzeuge wurden vollständig vermessen. Unterdessen werden Telefonaufzeichnungen genutzt, um herauszufinden, wer sich in der Nähe des Weilers aufhielt, als der kleine Émile dort der Aufmerksamkeit seiner Großeltern entging.
Nichts
Bisher haben die Bemühungen nichts gebracht. Für die Ermittler ist das äußerst frustrierend. „Wir sind am gleichen Punkt wie gestern und vorgestern, und es bedeutet nicht, dass die Ermittlungen nicht intensiviert wurden“, sagte der Staatsanwalt von Digne-les-Bains, Rémy Avon, heute Abend der Presse. „Kein einziger Hinweis, keine einzige Information und kein einziges Element“ könne das Verschwinden des kleinen Émile erklären.
Noch mehr Detektive
„Uns bleiben nur die beiden Zeugenaussagen von Personen, die das Kind etwa zehn Meter vom Haus der Großeltern entfernt in der kleinen, abschüssigen Straße dort laufen sahen“, erklärte der Staatsanwalt. Weitere Informationen werden morgen/Mittwoch gesammelt, bevor die Ermittler weiterziehen zur nächsten Phase der Ermittlungen, nämlich der Verarbeitung der gesammelten Informationen. Die Zahl der mit dem Fall befassten Ermittler wird von fünfzehn auf zwanzig erhöht.
Avon betonte, dass die Suche morgen fortgesetzt werde und dass die Ermittlungen mit voller Aufmerksamkeit und Anstrengung fortgesetzt würden. Die Polizei hofft auf diesen einen kleinen Hinweis, diese eine kleine Spur, die ihnen helfen kann zu verstehen, wie Emile verschwunden ist und wo er jetzt ist.
Trinkgelder und Telefonanrufe
Es ist klar, dass jeder mit der Sache sympathisiert. Bei der Polizei gingen 1.200 Hinweise und Anrufe ein, die nun alle überprüft werden müssen. Avon forderte die Menschen dazu auf, „gute Bürger“ zu sein, um die Ermittler nicht mit nutzlosen Informationen zu überhäufen. Relevante Informationen sind natürlich sehr willkommen.
Die Spur, dass Émile verloren gegangen ist, scheint immer unwahrscheinlicher. Es besteht auch die Befürchtung, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der Junge nicht mehr lebt.
Alle Szenarien
Avon lehnte es heute Abend ab, darüber zu spekulieren, was mit dem Kleinkind passiert sein könnte, bekräftigte jedoch, dass alle Szenarien untersucht würden. „Wir arbeiten Stunde für Stunde, Tag für Tag und behalten dabei alle möglichen Szenarien im Auge. Alle möglichen Hypothesen werden untersucht. Alles wird ausnahmslos untersucht.“
Zu Tode besorgt
Der Staatsanwalt gab an, kurz vor der Pressekonferenz mit Emiles Eltern gesprochen zu haben. „Sie sind sehr besorgt“, sagte er. „Sie warten.“ Er sagte, er wolle sie auch in der weiteren Phase der Ermittlungen über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Die Suche nach Émile findet in bergigem Gelände und bei heißem Wetter statt. Derzeit liegen die Temperaturen vor Ort deutlich über 30 Grad. Ganz Frankreich hält während der nervenaufreibenden Suche nach dem Jungen den Atem an. Hunderte Freiwillige beteiligten sich in den ersten Tagen an der Suche.
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