Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas hat nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bisher 36 Journalisten das Leben gekostet. Dies ist die tödlichste Zeit für Journalisten in der Region seit 1992. Unter den Opfern ist auch der palästinensische Journalist Mohammed Abu Hatab.
Der Konflikt tobt seit mehr als einem Monat und hat verheerende Folgen: Mehr als 10.000 Menschen kamen ums Leben. Journalisten riskieren ihr Leben, wenn sie über diesen blutigen Kampf berichten. Die schockierenden Statistiken sprechen Bände. Laut CPJ wurden bis zum vergangenen Samstag mindestens 36 Journalisten getötet, darunter 31 Palästinenser, vier Israelis und ein Libanese. Darüber hinaus wurden mindestens acht Journalisten verletzt, drei werden vermisst und weitere acht wurden festgenommen. Diese Zahlen spiegeln nur die vom Ausschuss erfassten bestätigten Fälle wider.
Die jüngste Tragödie war der Tod des Journalisten Mohammed Abu Hatab (49), der am 2. November starb. Nach Angaben der palästinensischen Behörden wurde er in der Nähe seines Hauses in Khan Younis von einem israelischen Luftangriff getroffen. Bei diesem Angriff kamen Abu Hatab und elf seiner Verwandten ums Leben, darunter seine Frau, sein Sohn und sein Bruder. Israel bestreitet jegliche Verantwortung für diese Todesopfer und behauptet, keine Kenntnis von militärischen Aktivitäten seiner Streitkräfte in der Nähe des betreffenden Ortes gehabt zu haben.
Symbolischer Abbau
Bei seiner Beerdigung waren viele Journalistenkollegen anwesend. Einige von ihnen trugen die erkennbaren dunkelblauen Westen mit dem Aufdruck „PRESS“, die speziell zum Schutz von Journalisten in Konfliktgebieten entworfen wurden. Salman Al-Bashir, ein Journalistenkollege, berichtete über die Beerdigung und trug zunächst die „PRESS“-Weste. Doch wie er berichtete, zog er langsam seine Weste aus und nahm seinen Helm ab. Dieser Akt schien symbolisch zu betonen, dass die Schutzkleidung offenbar nicht ausreichte, um Journalisten unter solch gefährlichen Bedingungen zu schützen. Er konnte seine Traurigkeit nicht verbergen.
Am 10. Oktober wurden drei weitere palästinensische Journalisten durch israelische Luftangriffe in Gaza-Stadt getötet. In dieser Gegend sind zahlreiche Medienunternehmen ansässig, darunter The Independent, Al-Jazeera und die Palästinensische Nachrichtenagentur. Nur drei Tage später kam ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters ums Leben. Nach Angaben von Forschern derselben Nachrichtenagentur erfolgte der Angriff aus Richtung Israels. Als Reaktion darauf schickte Israel Briefe an Reuters und die französische Nachrichtenagentur AFP. Darin heißt es, dass sie die Sicherheit von Journalisten nicht garantieren können. „Die Hamas versteckt sich in Gaza in der Nähe von Zivilisten und Journalisten“, schrieb Israel.
Israelische Opfer
Auch auf israelischer Seite sind Journalisten Opfer dieses Konflikts geworden. Die größten Verluste gab es am 7. Oktober, dem Tag des Kriegsbeginns. Shai Regev, Redakteur der Zeitung Maariv, war auf dem israelischen Festival, auf dem Menschen ermordet und entführt wurden. Auch die Journalistin Ayelet Arnin vom Kan-Sender war anwesend. Yaniv Zohar, ein Fotograf der Zeitung Israel Hayom, kam in einem Kibbuz ums Leben.
Der Verlust dieser Journalisten hat internationale Organisationen in Bewegung gesetzt. Die Internationale Journalistenföderation fordert ein klares Bekenntnis der Israelis, alles dafür zu tun, dass die Zahl der getöteten Journalisten nicht weiter ansteigt. Und die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen hat einen Schritt getan, indem sie sich an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gewandt und eine Untersuchung der Kriegsverbrechen gegen Journalisten gefordert hat.
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