Der „elektrische Passat“ ist ein äußerst komfortabler Geschäftsfreund

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Volkswagen ID7, das elektrische Flaggschiff mit einer Länge von fast 5 Metern.Bild Volkswagen

Jeder westliche Autohersteller sollte angesichts des Aufstiegs des chinesischen Autoherstellers BYD und anderer Konkurrenten aus China in Panik geraten. Dies erklärte der einflussreiche amerikanische Autoanalyst Michael Dunne Anfang dieses Jahres, nachdem bekannt wurde, dass BYD zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos geworden ist.

Laut Dunne gewinnt BYD den Kampf um Preis, Qualität und Batterieleistung (der chinesische Konzern startete einst als Batteriehersteller). Also im Grunde alles. Nur Tesla muss sich laut Dunne wenig Sorgen machen, denn auch dieses Unternehmen macht vieles richtig.

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Was den Oldtimer-Herstellern wirklich Gänsehaut bereiten dürfte, sind die Pläne von BYD, den Export zu steigern. Derzeit verkauft der Konzern neun von zehn Autos in China, doch der Markt dort ist gesättigt und in Europa und den USA (BYD ist dort noch nicht aktiv) sind die Margen bis zu 20 Prozent höher als im Heimatland. Da winkt der Gewinn und ansonsten gibt es noch Spielraum für Preissenkungen, um Kunden anzulocken.

In den Niederlanden erzielt BYD vor allem kleinere Erfolge mit dem günstigeren Atto 3. Die teureren Han- und Tang-Modelle erfreuen sich derzeit weniger großer Beliebtheit. Das Auto dieser Woche von Blik, der neue ID7 von Volkswagen, das Elektro-Flaggschiff der deutschen Marke, scheint von der chinesischen Konkurrenz ebenso unbeeindruckt zu sein.

Im luxuriöseren Spektrum des Elektroautomarktes konkurriert VW mit dem ID7 weiterhin mit BMW, Mercedes und Audi. Und vielleicht ein wenig mit chinesischen Luxusmarken wie Nio, obwohl diese Marke noch nicht auf einem vergleichbaren europäischen Niveau ist.

Das Platzangebot für die Fondpassagiere im VW ID7 ist großzügig, die Sitzbank sitzt gut.  Bei vielen E-Autos ist die Sitzgelegenheit im Fond weniger gut, da die Passagiere wegen der Batterie unter dem Boden mit angezogenen Knien sitzen müssen.  Bild

Das Platzangebot für die Fondpassagiere im VW ID7 ist großzügig, die Sitzbank sitzt gut. Bei vielen E-Autos ist die Sitzgelegenheit im Fond weniger gut, da die Passagiere wegen der Batterie unter dem Boden mit angezogenen Knien sitzen müssen.

Kombi

Was für ein Auto ist der ID7? In der Presse wird er als „elektrischer Passat“ bezeichnet. Das ist völlig richtig, denn genau wie der Passat wird dieses Auto vor allem Geschäftsfahrer ansprechen. Darüber hinaus wird noch in diesem Jahr ein Kombi eingeführt, eine Karosserieform, die besonders bei europäischen Autofahrern beliebt ist und den Passat populär gemacht hat. Der niederländische Importeur geht davon aus, dass bald acht von zehn ID7 Kombis (Tourer genannt) sein werden.

Der Importeur selbst nennt den ID7 nicht den neuen Passat (logisch, denn gerade ist auch ein „echter neuer“ Passat auf den Markt gekommen), sondern spricht lieber vom elektrischen Phaeton, dem rollenden Vorzeigeprojekt aus den Nullerjahren des verstorbenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch. Der riesige Phaeton scheiterte fast überall auf der Welt (ironischerweise, weil er zu sehr wie ein Passat aussah), wurde aber in China ein ziemlicher Erfolg.

Gepäck: Offiziell wird der ID7 als Limousine bezeichnet, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um ein Fließheckmodell mit einer großen Heckklappe, die ausreichend Zugang zum 532 Liter fassenden Gepäckraum bietet.  Bild

Gepäck: Offiziell wird der ID7 als Limousine bezeichnet, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um ein Fließheckmodell mit einer großen Heckklappe, die ausreichend Zugang zum 532 Liter fassenden Gepäckraum bietet.

In puncto Platzangebot und Luxus gilt der Vergleich mit dem Phaeton: Der ID7 ist vorne geräumig und bietet den Fondpassagieren die Illusion, ein Ministerium zu leiten. Volkswagen nutzt bei allen E-Modellen das Raumangebot des Elektroantriebs optimal aus: Die Motorhaube ist relativ klein (schließlich gibt es keinen Motor), was mehr Platz im Innenraum schafft. Ein weiterer Vorteil: Die Vorderräder haben viel Platz zum Einlenken, wodurch das fast fünf Meter lange Auto den Wendekreis eines deutlich kleineren Benzinautos hat.

Darüber hinaus verfügt der ID7 über einen neuen Elektromotor, der mehr Leistung hat und effizienter arbeitet als sein Vorgänger. Dadurch ist der Stromverbrauch relativ günstig: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Geschwindigkeiten bis zu 110 Stundenkilometern lag der Durchschnittsverbrauch bei 19 kWh pro 100 Kilometer. Das ist ein angemessener Wert und vergleichbar mit dem des viel kleineren ID3, der noch über den „alten“ Motor verfügt. Doch die Reichweite von 599 Kilometern nach WLTP-Standard wird bei weitem nicht erreicht. Rechnen Sie mit 400 Kilometern im Winter und 500 Kilometern bei idealen Sommerbedingungen.

Bei anderen ID-Modellen schwebt hinter dem Lenkrad ein Satellitenbildschirm, der unter anderem die Geschwindigkeit anzeigt.  Ab sofort verbaut VW einen Bildschirmstreifen im Armaturenbrett.  Auch ein großer Fensterprojektor ist im ID7 serienmäßig.  Bild

Bei anderen ID-Modellen schwebt hinter dem Lenkrad ein Satellitenbildschirm, der unter anderem die Geschwindigkeit anzeigt. Ab sofort verbaut VW einen Bildschirmstreifen im Armaturenbrett. Auch ein großer Fensterprojektor ist im ID7 serienmäßig.

Wasserbett oder Strafbank

Kann VW mit dem ID7 konkurrieren? Die Chinesen tun es. Der Volkswagen hat bessere Fahreigenschaften: Er verfügt über eine äußerst komfortable Federung und wer sich optional für die automatische Federungsregelung entscheidet, kann das Federungsverhalten nach Wunsch zwischen Wasserbett und Strafbank verändern.

Auch die Vordersitze sind sehr angenehm, insbesondere wenn sie über eine Sitzmassage verfügen. Die Massage eines Autositzes fühlt sich oft so an, als würde ein Bauer in Holzschuhen ein Loch ins Eis schlagen, aber beim ID7 ist es so, als wäre der Physiotherapeut selbst am Werk.

Vor allem der Multimedia- und Navigationsbildschirm wurde stark verbessert.  Es reagiert schneller, alle wichtigen Funktionen sind sichtbar und die Tasten für Heizung und Lautstärke sind endlich hinterleuchtet.  Allerdings ist das System immer noch fehlerhaft.  Bild Martin Meiners

Vor allem der Multimedia- und Navigationsbildschirm wurde stark verbessert. Es reagiert schneller, alle wichtigen Funktionen sind sichtbar und die Tasten für Heizung und Lautstärke sind endlich hinterleuchtet. Allerdings ist das System immer noch fehlerhaft.Bild Martin Meiners

Besser als Tesla

Der wichtigste Fortschritt liegt in der Software. Es war miserabel und jetzt ganz gut, obwohl das System immer noch fehlerhaft ist: Die Navigation ist innerhalb einer Woche zweimal ausgefallen und die Windschutzscheibenprojektion hat sich einmal nicht starten lassen. Bonus: Der halbautomatische Tempomat arbeitet deutlich sanfter als die Basisversion von Teslas AutoPilot. Denken Sie darüber nach, Elon Musk.

Kann VW mit seinem Topmodell auch mit BMW und Mercedes konkurrieren? Vielleicht, und wenn der Kombi zum Verkauf steht, wird er sicherlich populär. BMW wird später in diesem Jahr auch einen E-Kombi auf den Markt bringen, der jedoch knapp 20 Riesen teurer sein wird. Einziger direkter Konkurrent ist daher der chinesische Nio ET5 Touring. Demnach gibt es Autowoche Bisher etwa hundert verkauft. In der Geschäftswelt scheint Panik für VW nicht nötig zu sein. Für jetzt also.

Beladen: Die Ladetür schwenkt nach oben statt zur Seite, wodurch sie weniger hervorsteht und weniger anfällig ist.  Schnellladen ist mit 175 Kilowatt möglich, das Aufladen von 40 Kilometern Reichweite auf knapp 400 dauert also eine halbe Stunde.  Bild

Beladen: Die Ladetür schwenkt nach oben statt zur Seite, wodurch sie weniger hervorsteht und weniger anfällig ist. Schnellladen ist mit 175 Kilowatt möglich, das Aufladen von 40 Kilometern Reichweite auf knapp 400 dauert also eine halbe Stunde.

Elektrischer Kleiner verschoben

Die Pläne von VW, im Jahr 2025 einen günstigen Elektro-Kleinwagen auf den Markt zu bringen, sind nach Angaben des Deutschen Auto Motor und Sport auf mindestens 2026 verschoben. Verschiedene Medien berichten, dass die Verschiebung mit weniger strengen Abgasanforderungen für fossile Autos, der Euro-7-Norm, zu tun hat. Dieser Standard wurde von Brüssel auf Drängen der Autoindustrie gelockert, damit die Hersteller nicht Unsummen in sauberere Verbrennungsmotoren investieren müssen. Diese Mittel würden dann in die Elektrifizierung investiert, hieß es. Doch die Verschiebung des ID2 kommt laut einem anderen Medium, Automobilnachrichten, Jetzt zugunsten einer längeren Lebensdauer des ebenso kleinen Polo – in der Tat ein fossiles Auto.

Gefahren

Volkswagen ID7 Pro Business

Preis ab 72.040 €
Vermögenswerte 210 kW/2 86 PS
Batteriepack 77 kWh
Reichweite 599 km (WLTP), 400 km (kaltes Training)
LxBxH 4,96 x 1,86 x 1,52 m
Gewicht 2.172 kg



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