Die Chefin des russischen Staatssenders RT – Margarita Simonjan – hat Russlands Ziele in der Ukraine erläutert. Ihrer Meinung nach gibt es darüber viele Unklarheiten. „Das ist kein Zufall. Präsident Putin hält sie bewusst vage, weil sie sich je nach Gelegenheit ändern“, sagt sie.
Laut Simonyan erhält sie täglich Fragen zu den russischen Zielen in der Ukraine. „Es ist ein bisschen hart und vage als ‚Entmilitarisierung‘ und ‚Entnazifizierung‘ formuliert, und das ist Absicht“, sagt sie.
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„Alle sagen, wir sollten klar sein“, fährt Simonyan fort. „Werden wir Kiew einnehmen oder nicht? Und werden wir nach Berlin vordringen? Oder Lissabon? Nein, wir müssen nicht klar sein. Die Ziele ändern sich je nach Möglichkeiten. Und das Mindestziel ist die Befreiung von Donbass, Saporischschja und Cherson.“
Donbass
Als Minimalziel hatte Putin ursprünglich nur die Befreiung des Donbass formuliert, doch nach der Annexion von Saporischschja und Cherson könne man diese Gebiete nicht mehr aufgeben, so Simonyan. „Auch sie müssen um jeden Preis befreit werden“, sagt sie.
Ob Russland auch Mykolajiw und Odessa annektieren will? „Sicher, weil wir nicht wollen, dass die Ukraine eine Flotte im Schwarzen Meer aufbauen kann, zu der unsere Krim und Sotschi gehören“, sagte Simonjan. „Aber ob das möglich ist, ist noch nicht klar.“
Es zieht auch eine Parallele zum Zweiten Weltkrieg. „Am Anfang ging es nur darum, die Nazis von unserem Territorium zu vertreiben“, sagt sie. „Aber dann bot sich eine andere Option an: bis nach Berlin zu gehen. Das war ein großes Ziel, aber es war nicht von Anfang an da. Es kam erst zustande, als es möglich wurde.“
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