Die Insassen wurden am Samstagabend mit dem Transportflugzeug C-130 Hercules nach Jordanien gebracht. Die meisten niederländischen Staatsangehörigen, von denen dem Außenministerium bekannt ist, dass sie sich im Sudan aufhalten, wurden inzwischen über diese Militärflüge oder solche aus anderen Ländern aus dem afrikanischen Land evakuiert.
Insgesamt wurden auf diese Weise mindestens 160 Niederländer außer Landes gebracht, davon mehr als 85 mit Flugzeugen der Luftwaffe. Etwa 130 Evakuierte aus achtzehn anderen Nationalitäten flogen mit dem niederländischen Flugzeug.
Konvoi von Bussen
Ein von den USA organisierter Konvoi von Evakuierten ist am Samstagabend in der sudanesischen Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer eingetroffen. Der Konvoi mit rund 300 US-Bürgern nahm eine Evakuierungsroute, die auch von den Vereinten Nationen und anderen Ländern genutzt wurde, schreibt Die New York Times. Von Port Sudan aus wird ihnen geholfen, ihre Reise nach Jeddah in Saudi-Arabien fortzusetzen.
Die Busfahrt von rund 845 Kilometern ist laut der Zeitung der erste Versuch der Vereinigten Staaten, amerikanische Staatsbürger aus dem Land zu evakuieren. Die Busse wurden von bewaffneten US-Drohnen verfolgt. Nach Angaben der USA waren am Samstag neben den Amerikanern auch Menschen aus anderen Ländern in Port Sudan eingetroffen.
In den vergangenen Tagen wurde die US-Regierung immer wieder gefragt, warum sie nicht mehr unternehme, um US-Bürger aus dem Sudan zu evakuieren, wenn andere Länder dies tun. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte am Freitag, Hunderte Amerikaner hätten das Land bereits auf dem Land-, See- und Luftweg verlassen.
Letzter UK-Flug
Wie die Niederlande kündigte auch die britische Regierung am Freitag an, die letzten britischen Staatsbürger am Samstag zu evakuieren, weil die Nachfrage nach Flügen ins Ausland stark zurückgegangen sei. Seit Dienstag hat Großbritannien in 21 Evakuierungsflügen 1.888 Menschen aus dem Sudan abgeschoben, teilte das britische Außenministerium mit.
Zunächst wollte London nur Menschen mit britischem Pass und ihre Familienangehörigen aus dem afrikanischen Land abschieben. Aber nach der nötigen Aufregung durften auch zwanzig sudanesische Ärzte, die für britische Gesundheitsdienste arbeiten, an den Evakuierungsflügen teilnehmen.
Vor etwa zwei Wochen kam es im Sudan zu heftigen bewaffneten Zusammenstößen zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und der Armee. Bisher wurden mehr als 500 Menschen getötet. Mehr als 4.000 Menschen wurden verletzt. Derzeit gilt ein Waffenstillstand. Trotzdem finden in verschiedenen Städten des Landes immer noch Kämpfe statt.