Das Vermeiden guter Forschung schadet der Debatte über die Übersterblichkeit wirklich

Das Vermeiden guter Forschung schadet der Debatte ueber die Uebersterblichkeit


Gesundheitsminister Ernst Kuipers im Binnenhof.Bild ANP – Lex van Lieshout

Das Problem bei der Debatte um die Übersterblichkeit ist, dass sie so polarisiert ist, wie alle Corona-Debatten jetzt: Kein Wort darf fallen, ohne dem Redner vorzuwerfen, relevante Fakten bewusst zu verschleiern. Im Falle der Übersterblichkeit gehen einige natürlich davon aus, dass die Impfungen ziemlich viele Opfer fordern, aber dass das Kabinett und das RIVM dies verbergen wollen und daher keinen Zugang zu ihren Daten gewähren.

Zuallererst: Im vergangenen Jahr wurde in den Niederlanden und im Ausland viel über die Übersterblichkeit geforscht, die keinerlei Zusammenhang mit den Impfungen zeigte. Im Gegenteil: Der Schutz vor dem Corona-Tod ist sehr hoch, wie jeder in Pflegeheimen bestätigen kann, aber im untersuchten Zeitraum von acht Wochen nach der Impfung sinkt auch die Chance, an etwas anderem als Corona zu sterben. Vor allem für gefährdete Personen ist eine Impfung eine gute Idee.

Das Problem der ungeklärten Übersterblichkeit wird dadurch jedoch nicht beseitigt. Das Repräsentantenhaus will seit Monaten wissen, warum jede Woche immer noch Hunderte mehr Menschen sterben als in den Jahren vor Corona, doch Minister Kuipers konnte noch keine zufriedenstellende Antwort geben. Ist es eine Spätfolge der Corona-Infektionen? Sind es die unbehandelten Beschwerden in den überfüllten Krankenhäusern während des Lockdowns, die jetzt ihren Tribut fordern? Könnten Impfungen längerfristig eine Rolle spielen?

Um das herauszufinden, müssen die Dateien mit den Todesursachen mit Daten darüber verknüpft werden, wer sich zu welchem ​​Zeitpunkt mit Corona infiziert oder geimpft hat. Das RIVM und die GGDs sehen dafür aus Angst, die Datenschutzbestimmungen zu verletzen, keine Möglichkeit. Die unabhängigen Forscher, die die Recherchen im Auftrag des Repräsentantenhauses durchgeführt haben, geben daher auf.

Nun spricht nichts gegen einen sehr zurückhaltenden Umgang mit datenschutzsensiblen Daten, aber in diesem Fall geht es um Vereinbarungen. Diese Forschung muss einfach möglich sein, ohne dass einzelne Patientendaten öffentlich gemacht werden. Die gesellschaftliche Bedeutung ist groß genug, denn dieses Thema liegt nicht hinter uns. Um in Zukunft bessere, begründete politische Entscheidungen über Lockdowns und Impfkampagnen treffen zu können, ist es relevant, dass alle möglichen Auswirkungen bekannt sind.

Schon allein deshalb täten Regierung und Repräsentantenhaus gut daran, diese Untersuchung durchzusetzen, nachdem sich die beteiligten Behörden offenbar gehemmt fühlen. Dass sie damit bei manchen den Eindruck beseitigen, etwas Unerwünschtes zu verbergen, ist ein netter Bonus.

Die Position der Zeitung wird im Volkskrant Commentaar zum Ausdruck gebracht. Es entsteht nach einer Diskussion zwischen den Kommentatoren und dem Chefredakteur.



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