Das Problem der steigenden Energiepreise könne nicht allein mit einer dauerhaften Mehrwertsteuersenkung gelöst werden, sagt Ministerpräsident De Croo

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Für Ministerpräsident Alexander De Croo (Open Vld) ist die dauerhafte Beibehaltung der 6-Prozent-Mehrwertsteuer auf Strom nicht selbstverständlich. Das sagt er in VTM NIEUWS. Als Lösung für steigende Energierechnungen sieht er mehr Nutzen in einem Sammeleinkauf von Gas auf europäischer Ebene. An diesem Wochenende sagte der Vorsitzende von Open Vld, Egbert Lachaert, in einem Interview mit Het Laatste Nieuws, dass er für eine dauerhafte Mehrwertsteuersenkung auf Strom sei.

Um die explodierenden Energierechnungen einzudämmen, hat die Bundesregierung in diesem Frühjahr beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Strom und Gas von 21 auf 6 Prozent zu senken. Seitdem lassen Sozialdemokraten und Grüne regelmäßig Luftballons steigen, um die Mehrwertsteuer – jedenfalls für Strom – bei 6 Prozent zu halten. Auch CD&V befürwortet eine definitive Mehrwertsteuersenkung, die allerdings mit einer Verbrauchsteuerreform einhergehen muss, um Vielverbraucher zu differenzieren.

Das war für die Liberalen wegen der hohen Kosten der Maßnahme schwierig. Das kostet den Staat schätzungsweise 1 bis 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Allein die Aufrechterhaltung der Mehrwertsteuersenkung auf Strom kostet „nur“ 500 bis 750 Millionen Euro pro Jahr.

Parteivorsitzender Lachaert sagte dennoch an diesem Wochenende in einem Interview, er finde es „logisch“, dass die Mehrwertsteuer auf Strom dauerhaft bei 6 Prozent bleibe. „Sicher, weil alles – vom Auto bis zur Heizung – in Zukunft elektrisch werden muss, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, sagt Lachaert.

„Breitere Diskussion“

Premierminister De Croo (Open Vld) ist sich nicht so sicher. „Solange die Preise hoch sind, bleibt die Mehrwertsteuer auf Strom in diesem Winter bei 6 Prozent“, gibt er in VTM NIEUWS zu. Garantien, dass das so bleibt, gibt er aber nicht ab: „Wie wir das danach machen, ist Teil einer breiteren Diskussion.“

De Croo betont, dass die Mehrwertsteuer nicht erhöht wird, wenn die Preise im Herbst nicht fallen. „Wenn die Preise im August und September noch so hoch sind, dann werden wir die Mehrwertsteuer natürlich nicht noch einmal auf 21 Prozent anheben. Darüber gibt es keine Diskussion.“

Der Ministerpräsident sieht mehr Nutzen in einem gemeinsamen Gaseinkauf auf europäischer Ebene. „Wenn wir als europäische Länder anfangen, unsere Macht als größter Abnehmer zu nutzen, wird das allen zugutekommen. Das ist eine grundsätzliche Lösung des Problems. Dass die Kosten für Energierechnungen so stark steigen, lässt sich nicht mit Mehrwertsteuersenkungen lösen.“

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Sehen Sie sich unten das vollständige Studiogespräch mit Alexander De Croo (Open Vld) in VTM NIEUWS an:



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