Das Korrekturreferendum ist der einfachste Weg, Wähler in die Regierung einzubeziehen

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SP-Chefin Lilian Marijnissen am Dienstag im Senat während der Debatte über den SP-Initiativvorschlag zur Verankerung des korrigierenden verbindlichen Referendums in der Verfassung.Bild David van Dam

Werden wir es doch noch erleben? Eine große Mehrheit im Senat unterstützte am Dienstag die SP-Initiative, die Einführung des korrigierenden verbindlichen Referendums in der Verfassung zu verankern: Die Bevölkerung muss unter bestimmten Voraussetzungen eine Meinung zu einem verabschiedeten Gesetz äußern können, im Wege der Korrektur von Entscheiden des Parlament.

Es ist das vierte Mal in vier Jahrzehnten, dass der Versuch unternommen wurde, ein korrigierendes Referendum einzuführen. Einmal wäre es fast so weit gekommen, bis VVD-Senator Hans Wiegel den Plan 1999 brutal zunichte machte. Seitdem wird im Binnenhof viel über Verwaltungsinnovationen gesprochen, aber konkret hat sich wenig geändert. In beiden Kammern gibt es seit langem eine Mehrheit für das Referendum, doch da eine Verfassungsänderung erforderlich ist, muss eine Zweidrittelmehrheit erreicht werden.

Der Volkskrant-Kommentar bringt die Position der Zeitung zum Ausdruck. Es ist das Ergebnis einer Diskussion zwischen den Kommentatoren und dem Chefredakteur.

Dass dies nun auch in Sicht kommt, ist eine direkte Folge der sich stetig verändernden politischen Verhältnisse: Die Parteien, die dagegen waren (VVD und CDA an der Spitze), sind immer noch dagegen, aber insbesondere die CDA verliert rapide an zahlenmäßiger Bedeutung. Die christdemokratischen Ableger BBB und Pieters Omtzigts NSC befürworten das Referendum, ebenso wie fast alle neuen Parteien, die in diesem Jahrhundert ins Parlament eingezogen sind. Nach dem 22. November kann es plötzlich schnell gehen.

Und es ist auch an der Zeit. Denn das Referendum ist sicherlich kein Allheilmittel, aber in einem Land, das seit 25 Jahren besorgt über die vermeintliche Kluft zwischen Wählern und Verwaltung debattiert, ist es unverständlich, dass nicht schon früher an dem einfachsten Instrument gearbeitet wurde, um die Wähler direkter einzubeziehen diese Verwaltung. einbeziehen.

Das korrigierende Element ist wesentlich: In einer parlamentarischen Demokratie sollte die Initiative beim Parlament liegen. Dies darf nicht, wie beim britischen Brexit-Referendum, unerwartet durch Referenden mit unvorhersehbaren und unvorhersehbaren Folgen vereitelt werden.

Das Schlimmste, was bei einem korrigierenden Referendum passieren kann, ist, dass umstrittene Entscheidungen des Parlaments nicht umgesetzt werden. Dies wird manchmal zu Verzögerungen führen, aber wenn sich andererseits Millionen von Wählern substanziell an wichtigen Gesetzesentwürfen beteiligen, wird der Vorteil den Nachteil überwiegen. Die beratenden Referenden zum Assoziierungsabkommen mit der Ukraine (2016) und zum Geheimdienstgesetz (2017) waren in dieser Hinsicht vielversprechend.

Darüber hinaus ist es eine Tatsache, dass die Beziehungen im Binnenhof manchmal dazu führen, dass Minderheitenmeinungen in Gesetze umgesetzt werden. Zum Beispiel, weil darüber ein Koalitionsvertrag geschlossen wurde. Bedenken Sie, wie es dem VVD im Jahr 2018 beinahe gelungen wäre, die Abschaffung der Dividendensteuer durchzustehen. Dies widersprach eindeutig dem Willen einer Mehrheit des Parlaments und der Bevölkerung.

In solchen Fällen kann das Korrekturreferendum als Türschloss für politische Entscheidungen dienen, die dem Willen des Volkes zuwiderlaufen. Wenn möglich, kann dadurch das Misstrauen im Land gegenüber dem Verlauf der Ereignisse in Den Haag etwas beseitigt werden.

Werden die Menschen dann nicht dumme Entscheidungen treffen? Gewiss, aber leider macht das Parlament das manchmal auch.



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