Das Kabinett erhöht den Druck für die Asylaufnahme

Das Kabinett erhoeht den Druck fuer die Asylaufnahme

Die Asylannahme in den Niederlanden ist immer noch prall gefüllt. Deshalb sucht das Kabinett fleißig nach Möglichkeiten, zusätzliche Empfangsplätze zu schaffen, wie sich am Freitag nach dem Ministerrat herausstellte. „Wir arbeiten an einem Gesetz, das vorsieht, dass Kommunen die Aufgabe erhalten, Unterkünfte für Asylsuchende zur Verfügung zu stellen“, sagte Staatssekretär Van der Burg (Asiel). „Damit können wir Kommunen jagen, wenn sie hinterherhinken.“ Aber bis dieses Gesetz verabschiedet ist – was viele Monate dauern könnte – sind andere palliative Maßnahmen erforderlich.

So fordert das Kabinett beispielsweise die Provinzen auf, in Kommunen einzugreifen, die nicht genügend Notunterkünfte zur Verfügung stellen. Eine Provinz kann dann entscheiden, auf Kosten einer widerstrebenden Gemeinde Hotelzimmer zu arrangieren.

Zwangsasyl Aufnahme

Das Kabinett plant auch, die Kommunen zur Zusammenarbeit bei der Asylaufnahme zu zwingen, wie De Telegraaf Anfang dieses Monats berichtete. Dies kann durch den Umbau zentraler Regierungsgebäude – wie Finanzämter, Gefängnisse, Kasernen und Häfen – in Asylunterkünfte geschehen. Das Kabinett hat dafür etwa 24 Gebäude im Auge.

Bisher war es üblich, dass eine Gemeinde erst zustimmen musste, aber laut Van der Burg ist das nicht zwingend. „Wenn das COA oder die Immobilienagentur der Zentralregierung über ein Gebäude oder Grundstück verfügt, der Bestimmungsort geeignet ist und die erforderlichen Genehmigungen vorliegen, kann das COA einen Standort auch ohne eine Verwaltungsvereinbarung mit der Gemeinde nutzen oder in Gebrauch halten“, sagte Van der Burg schrieb am Freitag der Zeitung Repräsentantenhaus.

Theoretisch ließe sich ein solcher Zwang auch für weitere Registrierungszentren nutzen, sagt Van der Burg. Dies sind Zentren wie Ter Apel, wo sich Asylsuchende melden müssen, wenn sie in den Niederlanden ankommen. Der Staatssekretär will zunächst das Gespräch versuchen und spreche „sehr konkret mit einer Kommune“ über eine neue Asylbewerberstelle. Dieses Zentrum soll das Zentrum in Ter Apel etwas entlasten.

Von einem solchen zweiten Standort ist schon länger die Rede. Eigentlich will das Kabinett insgesamt vier solcher Zentren, aber „das wird eine langfristige Geschichte“. Wann ein neues Zentrum seine Pforten öffnen kann, ist noch nicht ganz klar. „Der Standort als solcher bewegt sich ziemlich schnell, außerdem müssen einige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden.“



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