Dank hoher Gaspreise erreichen die Niederlande das Urgenda-Ziel, obwohl die Zahlen ein verzerrtes Bild zeichnen

Dank hoher Gaspreise erreichen die Niederlande das Urgenda Ziel obwohl die


Eine Frau legt Heizkörperfolie an, um Energie zu sparen.Bild ANP / ANP

Der CO2-Emissionen in den Niederlanden im Jahr 2022 um 8 Prozent im Vergleich zu 2021 gesunken, berichten Statistics Netherlands und RIVM auf der Grundlage vorläufiger Zahlen. Die gesamten Treibhausgasemissionen gingen um 9 Prozent zurück. Damit liegen die niederländischen Emissionen erstmals um mehr als 30 Prozent unter dem Basisjahr 1990, und das Urgenda-Urteil aus dem Jahr 2015 wird eingehalten: Damals entschied das Gericht, dass nach 2020 die Emissionen mindestens 25 Prozent betragen müssen untere.

Auch bei den anderen Zielen sind die Niederlande vorerst auf Kurs. 2019 wurde ein Klimagesetz verabschiedet, das besagt, dass die Emissionen bis zum Ende dieses Jahrzehnts um 49 Prozent niedriger sein müssen. Die aktuelle Regierung strebt eine Reduzierung um 55 bis 60 Prozent an.

Um Wettereffekte korrigiert, ist der CO2Rückgang im vergangenen Jahr war etwas geringer: 6,6 Prozent. Da der Winter relativ mild war, wurde weniger Gas verbraucht. Bemerkenswerterweise gingen die Emissionen zurück, während die Wirtschaft wuchs. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent.

Direktorin Marjan Minnesma der Klimaorganisation Urgenda begrüßt den starken Rückgang, sagt aber, dass das Kabinett noch viel mehr tun muss, um die Ziele zu erreichen. Der jetzt gemeldete Rückgang sei ihrer Meinung nach hauptsächlich auf externe Faktoren und nicht auf die Regierungspolitik zurückzuführen. 2021 werden die Emissionen noch steigen. Damit wurde das Ziel von 25 Prozent um Haaresbreite verfehlt.

Weniger Emissionen aus Haushalten und Büros durch hohe Gaspreise, Zunahme im Luftverkehr

Die Wirkung hoher Gaspreise auf CO2Emissionen sind vor allem in Wohnhäusern und Bürogebäuden zu sehen. Weil weniger verbraucht wurde, gab es vor allem bei Gebäuden weniger Emissionen: 20 Prozent. Dazu trug auch der milde Winter bei.

In der Industrie war teures Erdgas ein wichtiger Faktor; hier sanken die Emissionen um 11 Prozent. Verschiedene Branchen haben im vergangenen Jahr ihre Geschäftsprozesse angepasst oder sogar die Produktion eingestellt. Der Verbrauch von Kohle und Erdöl blieb gleich. Die Industrie ist für etwa ein Drittel aller Emissionen verantwortlich.

Ein weiterer großer Verbraucher von Erdgas, der Gewächshausgartenbau, verbrauchte ebenfalls weniger. Dem Sektor halfen teilweise höhere Temperaturen und mehr Sonnenstunden im Jahr 2022. Dennoch waren einige Gewächshausbauern gezwungen, den Anbau einzustellen.

Auch bei der Stromerzeugung wurden Klimagewinne erzielt. Dort verließen 5 Prozent weniger Treibhausgase den Schornstein. Der Rückgang ist hauptsächlich auf das Wachstum von nachhaltigem Strom zurückzuführen. Ihr Anteil an der Stromerzeugung stieg im vergangenen Jahr auf 40 Prozent.

Der seit vielen Jahren hinterherhinkende Verkehrssektor emittierte sogar mehr CO2 aus. Vor allem aufgrund der Erholung der Luftfahrt, die sich nach dem Abklingen der Corona-Pandemie wieder erholte. Dort betrug die Steigerung 32 Prozent. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist der CO2-Emissionen um mehr als 20 Prozent niedriger. Auch die Binnenschifffahrt stößt mehr CO aus2 aus. Straßentransport und Seeschifffahrt zeigten einen Rückgang.



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