Kokain, Cannabis, Opiate, Methadon und Benzodiazepine. Ein Drogentest zeigt, dass der Italiener Francesco Moretti (53) fünf verschiedene Drogen genommen hatte, als er Jessy Dewildeman (24) und Wibe Bijls (25) in Rom umwarf. Die westflämischen besten Freunde wurden getötet. Moretti hat Fahrerflucht begangen und behauptet, er habe sie nicht gesehen.
Die beiden jungen Damen aus Menen und Wevelgem waren am Samstag, den 8. Oktober, auf einer Städtereise in Rom und saßen in einem Taxi auf der A24, einer Zufahrtsstraße zum Zentrum, als gegen 22.10 Uhr etwas schief ging. Es ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem zwei Männer in den Vierzigern verletzt wurden. Jessy und Wibe wollten helfen.
Sie stiegen aus dem Taxi und fuhren auf die Autobahn. Dort wurden sie von einem anderen Auto, einem Smart, mit einem gewaltigen Knall von der Straße gemäht. Der Fahrer verübte eine Fahrerflucht. Das Auto wurde etwas weiter an der Seite gefunden, aber der Fahrer flüchtete. Stunden später konnte die Polizei den Mann wenige Kilometer vom Unfallort entfernt auf einer Wiese festnehmen.
„Es war dunkel, ich habe sie wirklich nicht gesehen“, sagte Francesco Moretti (53) der Polizei. Für die Angehörigen der Opfer war das kaum zu glauben. „Da sind Laternenpfähle, wie konnte der Fahrer sie nicht sehen?“, fragen sie sich.
Italienische Medien schrieben nach dem Unfall bereits, der Fahrer sei unter Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden. Die Ergebnisse des Drogentests könnten erklären, warum der Italiener sagte, er habe nichts bemerkt.
„Völlige Unklarheit“
Laut Untersuchungsrichterin Maria Gaspari befand sich Moretti zum Zeitpunkt des Schlags in einem Zustand „völliger Unklarheit“ – völlig abseits der Welt. Der Drogentest verlief demnach positiv für Kokain, Cannabis, Opiate (z. B. Heroin oder Morphin), Methadon (starke Schmerzmittel) und Benzodiazepine bzw. Benzos (Arzneimittel mit beruhigender und entspannender Wirkung).
Trotz der unterschiedlichen Wirkungen eines solchen Drogencocktails ist es laut dem Ermittlungsrichter „absolut undenkbar, dass der Beschuldigte nicht gemerkt hat, dass er die Opfer geschlagen hat. Die Fahrerflucht und seine Flucht, als er aus seinem Auto stieg, sind der Beweis dafür“, sagte Maria Gaspari. Der Untersuchungsrichter geht davon aus, dass Moretti zum Zeitpunkt des Crashs 80 bis 90 km/h gefahren ist, erlaubt seien nur 70 km/h.
Francesco Moretti (53) wurde vorübergehend in Regina Coeli, dem größten Gefängnis Roms, festgehalten. Angeklagt sind ihm der zweifache tödliche Zusammenstoß, als erschwerende Umstände die Fahrerflucht, das Fahren unter Drogeneinfluss und das Fahren ohne gültigen Führerschein.
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