Clairy Polak kritisierte alles und jeden, nicht zuletzt sich selbst

1693591513 Clairy Polak kritisierte alles und jeden nicht zuletzt sich selbst


Claire PolakFigur Frank Rider

Nach dem Tod der Radio- und Fernsehjournalistin Clairy Polak taucht das vergessene Wort „Shark Bay“ aus den Archiven auf. Mit „Shark Bay“ wurden früher wilde Frauen bezeichnet, die leise redeten und zum Streit neigten. Polak war so eine Haifischbucht: So hieß es Allgemeine Zeitschrift im Jahr 2016 über „Haifischbucht Polak, der genug vom Fernsehen hatte“.

Dennoch war das Fernsehen das Medium, das sie bekannt machte. Von 2003 bis 2010 war Polak einer der regelmäßigen Moderatoren von NovaVorgänger des aktuellen Nachrichtenstunde. Beruflich erhielt sie dafür viel Anerkennung. Zwei ihrer Interviews wurden mit dem Sonja Barend Award für das beste TV-Interview des Jahres ausgezeichnet.

Trotz des Lobes ihrer Kollegen blieb Polak ihrer eigenen Arbeit kritisch gegenüber. „Sie blickte immer auf ihre Interviews zurück“, sagt Ton van Brussel, mit dem sie auch nach der Zusammenarbeit weiterhin befreundet blieb. Clairy Polak selbst verwies in diesem Zusammenhang auf ein Interview mit dem ehemaligen Minister De Geus, in dem eine Frage wie ein Einwand klang. „Es ist nicht professionell, so wütend zu werden“, sagte sie Treue.

Dabei handelte es sich oft um heftige Unterbrechungen, mit denen Polak die Gesprächspartner zur Klarstellung zwang, die ihr aber auch den Ruf einer Haifischbucht einbrachten. Für einen Teil der Öffentlichkeit waren sie ein Beweis für Voreingenommenheit. Van Brussel: „Clairy wurde immer vorgeworfen, Mitglied der linken Kirche zu sein.“ Aber sie war allem und jedem gegenüber kritisch.‘

Chance

Übrigens war ihre Periode abgelaufen Nova nur ein Kapitel ihrer journalistischen Karriere, das ihrer Meinung nach durch Zufall entstanden ist. In Treue sagte Polak vor zwölf Jahren: „Ich wusste nie, was ich werden wollte.“ Außer als ich noch sehr jung war, als ich Archäologe war. Aber zum Journalismus bin ich durch Zufall gekommen, zum Radio durch Zufall, zum Fernsehen durch Zufall. Mir passiert alles.‘

Clairy Polak ist die Tochter von Alexander Pola (sein Künstlername), der vor allem als Nebendarsteller des TV-Kabaretts Farce Majeure bekannt wurde. Kulturelles Interesse war der gemeinsame Nenner der Familie Polak. Das Radioprogramm Aufregung und Unterhaltungin dem sie ihr Debüt als Moderatorin gab, war daher wie maßgeschneidert für sie.

Als der öffentlich-rechtliche Rundfunk die aktuellen Nachrichten in Radio 1 zusammenfasste, wurde Polak dort untergebracht. Anschließend kehrte sie nach Vara zurück, um im Namen dieses Senders Moderatorin zu werden Nova. Laut Ton van Brussel mochte sie Fernsehen mit nötigem Make-up, vorgeschriebener Kleidung und dem damit verbundenen Ruhm nicht.

Clairy Polak trat ihr Amt im Jahr 2003 an, als ein notwendiges Facelift von Nova mit Matthijs van Nieuwkerk und Felix Rottenberg scheiterte. Die Zusammenarbeit mit ihr endete 2010. Egal wie es lief, Polak war darüber nicht traurig. Darüber hinaus präsentierte sie bereits Buitenhof und kehrte als solcher auch zum Radio zurück (Mit Blick auf morgen Und Die Klassiker). Letzten Monat war Polak noch als Moderator zu sehen Das Philosophische Quintett.

Liebe ihres Lebens

Das Buch erschien 2019 Tschüssj, in dem Polak über ihr Leben mit Nico Commijs schreibt, den Van Brussel als die Liebe ihres Lebens beschreibt. Commijs starb in diesem Jahr an Alzheimer. Danach hatte das Leben für Polak, der inzwischen todkrank war, wenig zu bieten. Van Brussel: „Wir haben am Neujahrstag immer zusammen gegessen.“ Aber Clairy hatte nach seinem Tod keine Lust mehr. Es erinnerte sie zu sehr an ihre Zeit mit Nico.‘



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