CD&V widersetzt sich dem Plädoyer von Innenminister Bart Somers (Open Vld), Kommunen zur Fusion nach 2024 zu zwingen. „Flandern sollte unseren Gemeinden keinen Ehepartner aufzwingen. Wenn eine Gemeinde gut läuft, kein Schuldenproblem hat und die Einwohner zufrieden sind, wer ist die flämische Regierung, um sich einzumischen?“, antwortet CD&V-Vorsitzender Sammy Mahdi.
Somers stellte am Samstag in „Het Belang van Limburg“ den Vorschlag vor, Fusionen innerhalb der nächsten Regierung strukturell anzugehen. So denkt der Minister beispielsweise an weitere hundert Kommunen statt wie bisher dreihundert. Aber CD&V hält das für eine „fausse bonne idea“. „Wer fusionieren möchte, sollte dies tun können, aber die Kommunen ihren eigenen Partner wählen lassen, basierend auf den spezifischen Bedürfnissen und Wünschen der Kommunen und ihrer Einwohner. Zwangsheiraten bringen oft nichts“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Partei befürchtet, dass auf diese Weise viele Kommunen zu einer Kernstadt oder einer größeren Stadt hinzukommen, was die Identität vieler Kommunen zu gefährden droht. „Ländliche Kommunen wollen ihre Individualität bewahren und ihren ländlichen Charakter schützen. Das tut man nicht, indem man sie gegen ihren Willen von den Städten aufnehmen lässt“, sagte Mahdi.
Städtischer Fonds
Aber auch in der Diskussion um die Verteilung des Kommunalfonds können Zwangsfusionen Klarheit schaffen, sagt die Ministerin. Jährlich wird ein Budget von fast 3 Milliarden Euro an die Kommunen verteilt. Wie viel eine Gemeinde erhält, hängt von bestimmten Kriterien ab. Doch es gibt zunehmend Kritik an dem System. So würden beispielsweise Städte und Küstengemeinden bevorzugt gestellt und erhalten mehr Geld aus dem Kommunalfonds.
Laut Somers kann der Kommunalfonds nur reformiert werden, wenn Kommunen zum Zusammenschluss gezwungen werden. Gleichzeitig sollten mehr flämische Befugnisse auf die lokale Ebene übertragen werden, sagt der Liberale. „Es gibt eine Menge Politik, die derzeit vom zentralistischen Flandern umgesetzt wird, die aber eigentlich den lokalen Behörden gehört“, sagt Somers in „Het Belang van Limburg“. Der Minister verweist zum Beispiel auf den VDAB, von dem er glaubt, dass er auf lokaler Ebene perfekt funktionieren kann.
„Zentrale Stellenvermittlung ist effizienter“
Der flämische Arbeitsvermittlungsdienst stellt dies jedoch sofort in Frage und stellt fest, dass eine zentralisierte Arbeitsvermittlung effizienter funktioniert. „Der VDAB arbeitet bereits heute eng mit vielen Kommunen zusammen. Was uns aufgefallen ist, ist ein sehr unterschiedliches Engagement der lokalen Behörden, um Menschen zu aktivieren“, sagt VDAB-Geschäftsführer Wim Adriaens.
„In Mechelen zum Beispiel sind 27 Prozent der Menschen mit existenzsichernden Löhnen für die Aktivierung beim VDAB registriert, während dies in Antwerpen mehr als 68 Prozent sind. Auch ausländische Beispiele zeigen, dass eine zentrale Stellenvermittlung effizienter ist.“ Der Geschäftsführer des VDAB verweist beispielsweise auf Dänemark. Die Arbeitslosigkeit sei dort zwar höher, tönt es, aber für eine vergleichbare Bevölkerungszahl werden mehr als doppelt so viele Beamte benötigt
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