Ab Oktober müssen alle Deutschen 2,4 Cent pro Kilowattstunde extra zahlen, um die Importeure teilweise zu schonen, die teureres Gas einkaufen müssen. Dann muss in der Regel auch auf diese Mehrkosten Mehrwertsteuer entrichtet werden. Allerdings wollte die Bundesregierung verhindern, dass der Staat auf diese Weise an der Kasse vorbeigeht. Nach europäischem Recht ist es jedoch verboten, die Mehrwertsteuer ganz abzuschaffen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Mehrwertsteuer auf das europäische Minimum von 5 Prozent zu senken.
So weit wollte die Bundesregierung jedoch nicht gehen und hat nun beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Gas auf 7 Prozent zu senken. Solange die Zusatzabgabe erhoben wird, also bis Ende März 2024, würde der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gelten.
Etwa die Hälfte aller Deutschen heizt mit Gas. Berechnungen zufolge würde die Zusatzabgabe – ohne Mehrwertsteuer – für einen Einpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh 121 Euro betragen. Für eine Standardfamilie mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden beträgt der Aufpreis 484 Euro.