Bürgermeister fordern Ende der „Jo-Jo-Politik Asyl“

Buergermeister fordern Ende der „Jo Jo Politik Asyl

Das sind die Forderungen, die die Bürgermeister in der Beratung mit dem Kabinett auf den Tisch gelegt haben, um die Aufnahmekrise zu entschärfen. Sie wollen wirklich ihr Bestes geben, um mehr Notunterkünfte für Asylbewerber zu realisieren, aber dann muss das Kabinett langfristig einen klaren Plan haben.

„Das Kabinett hat dies als nationale Krise bezeichnet, handelt aber nicht“, sagt ein Bürgermeister einer Großstadt. Ein anderer Bürgermeister: „Es ist immer so: Tausend Asylsuchende kommen rein, da fragen wir bei den Kommunen nach tausend Plätzen. So sind Sie immer am Puls der Zeit. Machen wir uns einfach klar, dass wir mindestens in den nächsten zehn Jahren viele Asylsuchende aufnehmen müssen, und schaffen wir dafür eine gute Infrastruktur, wobei wir die Lasten einigermaßen gleichmäßig verteilen. Das Kabinett tut so, als würde uns das jedes Mal unerwartet passieren.“

Die Sicherheitsregionen seien verärgert darüber, dass man aus der Migrationskrise 2015 nichts gelernt habe, sagt ein Bürgermeister einer mittelgroßen Stadt. „Alle waren sich einig, dass man den Empfang nicht immer herunterschrauben sollte, wenn der Zulauf geringer ist. Dass es eine flexible Hülle von Aufnahmeplätzen geben muss. Dass IND und COA strukturell bezahlt werden müssen. Nichts davon ist passiert. Jetzt können wir das Chaos beseitigen.“

Das Kabinett fordert die Sicherheitsregionen auf, in den nächsten drei Monaten abwechselnd weitere Notunterkünfte zu realisieren. Das bedeutet, dass der Bürgermeister der größten Gemeinde einer Sicherheitsregion, der auch Vorsitzender ist, seinen „kleineren“ Kollegen vorschreiben muss, wie viele Notunterkünfte er zu schaffen hat. Die Vorsitzenden der Sicherheitsregionen haben diese Befugnis überhaupt nicht. „Bei der Aufnahme von Ukrainern ist alles möglich und bei der Corona-Krise hatte ich auch Durchhaltevermögen. Jetzt muss ich auf Kollegialität setzen“, sagt ein Bürgermeister. Die Regierung muss dies ordnungsgemäß regeln. Die Bürgermeister wollen auch Hilfe bei der Suche nach Personal für den zusätzlichen Empfang. In manchen Kommunen sind Beamte damit beschäftigt, Zahnpasta für Asylbewerber zu kaufen.

Langfristig

Die Wunschliste der Sicherheitsregionen führt zu nervösen Beratungen zwischen den beteiligten Ministern, ist hinter den Kulissen im Justiz- und Sicherheitsministerium zu hören. Langfristig wird schnell nach weiteren Perspektiven gesucht, während in Regierungskreisen seit Monaten zu vermerken ist, dass es kaum Perspektiven gibt. „Offensichtlich werden von den Kommunen zusätzliche Aufnahmeplätze gefordert, da muss das Kabinett langfristig etwas dafür leisten“, sagt ein Beteiligter.

Nachfragen zeigen, dass die zu skizzierende Langfristigkeit im Wesentlichen aus einer Kumulierung der vorgenannten Pläne besteht. Zum Beispiel der Umbau von zentralen Regierungsbüros, sogenannten „Flex-Häusern“ und Kreuzfahrtschiffen. Auch Staatssekretär Van der Burg (Asyl) arbeitet an einem Plan zur Reduzierung des Zustroms, wobei fraglich ist, ob dies kurzfristig hilft.

Es wird auch an „Rechtsinstrumenten“ zur Durchsetzung von Aufnahmeplätzen gearbeitet. Van der Burg (Asyl) unterstützt einen Gesetzentwurf, der Kommunen dazu zwingen könnte, Asylbewerber aufzunehmen, weil seiner Meinung nach einige Kommunen jetzt scheitern. Dieser Gesetzentwurf muss noch vor dem Sommer vorgelegt werden, aber es kann noch Monate dauern, bis das Repräsentantenhaus und der Senat ihm zugestimmt haben. Der VVD-Staatssekretär hatte zuvor die Erwartung geäußert, dass der Vorschlag „noch in diesem Jahr“ von beiden Kammern angenommen werden müsse. Das bedeutet, dass Vorsitzende von Sicherheitsregionen für mindestens sechs Monate ohne Gesetzgebung auskommen, mit der sie sich durchsetzen können. Zuvor war geplant, mit diesem Gesetzentwurf Asylsuchende auf Bundesländer verteilen zu können. Sie würden dann „Beharrlichkeit“ erhalten, um Asylmigranten auf die Kommunen zu verteilen.

Die beteiligten Minister werden sich am Donnerstagabend oder Freitagmorgen erneut mit den Bürgermeistern des Sicherheitsrates beraten.



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