Anfang dieses Jahres entschied sich das Energieunternehmen, für einige seiner Kunden auf das jährliche „Ausgleichsprogramm“ zu verzichten, bei dem Solarstrom, den Kunden in das Netz einspeisen, von dem von ihnen gekauften Strom abgezogen wird. Stattdessen würden Kunden mit einem variablen Vertrag nur monatlich abrechnen. Dabei ist eine Abrechnung auf Jahresbasis günstiger. Solarmodule erzeugen in den Wintermonaten weniger, während der Verbrauch hoch ist. Mit der monatlichen Abrechnung kann der hohe Verbrauch im Winter nicht mehr mit dem Ertrag des Sommers kompensiert werden.
Direktorin Caroline Princen von Budget Energie gab am Montagabend in einer TV-Sendung die Rückgängigmachung der Neuregelung bekannt Radar. Princen räumte ein, dass der Energieversorger die Auswirkungen der Entscheidung unterschätzt habe. „Wir bedauern, dass wir so viel Lärm verursacht haben“, sagte der Regisseur. Das Unternehmen beabsichtigt, die monatliche Verrechnung rückwirkend rückgängig zu machen, sodass kein Kunde mit Solarmodulen benachteiligt wird.
Budget Energie hielt sich laut Verbraucherzentrale mit der Entscheidung nicht an die Regeln und wies darauf hin, dass Versorger gesetzlich verpflichtet seien, den gelieferten Solarstrom jährlich abzurechnen. Die Neuregelung wäre daher „rechtswidrig“. Aus diesem Grund hat die Gewerkschaft den Energieversorger sogar aus dem Energievergleich auf ihrer Website entfernt. Minister Rob Jetten (Energie) will die Jahresabrechnung noch stärker im Gesetz verankern.
Immer noch ungerecht
Dennoch betonte Direktor Princen, dass die jährliche Gebühr für Solarstrom für Kunden, die keine Panels besitzen, „unfair“ sei. Durch den Zuzug von mehr Kunden mit Panels müssen Anbieter mehr Geld für die Gebühren ausgeben. Diese muss Budget Energie dann unter anderem an andere Kunden weitergeben, die dadurch teurer werden. Auf diese Weise subventionieren Kunden ohne Panels Kunden mit Panels.
Budget Energie will weiterhin die Möglichkeiten einer monatlichen und ihrer Meinung nach gerechteren Abrechnung prüfen. Das Unternehmen hofft unter anderem, dass das Thema auf die politische Agenda kommt. Anfang Dezember wird das Abgeordnetenhaus über einen Vorschlag beraten, Energieversorger zur jährlichen Abrechnung von Solarenergie zu verpflichten.
Mehrere Energieversorger haben bereits die in den Niederlanden geltenden Regelungen zur Vergütung von Solarstrom kritisiert. Die Gebühren wären für die Unternehmen relativ teuer. Eneco wollte zuvor die Einspeisevergütung senken, wurde aber vom Verbraucherverband und der niederländischen Behörde für Verbraucher und Marken (ACM) zurückgerufen.
Langfristig will das Kabinett die Vergütung für gelieferten Solarstrom kürzen. Vorerst ist geplant, die Regelung ab 2025 auslaufen zu lassen.