Britisches Krankenhaus macht schweren Fehler: Baby Nailah stirbt, nachdem Ärzte eine schwere Darmerkrankung mit einer Milchallergie verwechselt haben

Das Drama stammt aus dem Jahr 2020. Kurz nach ihrer Geburt im Oktober 2019 wurde bei der kleinen Nailah Ally eine „nekrotisierende Enterokolitis“ oder NEC diagnostiziert. Dies ist eine schwerwiegende Erkrankung, die hauptsächlich bei Frühgeborenen auftritt und bei der sich der Darm entzündet und mit der Zeit abstirbt.

Am 28. Dezember 2019 brachten Nailahs Eltern ihre Tochter in das East Surrey Hospital in der englischen Stadt Surrey. Nailah litt unter einem aufgeblähten Bauch und wurde wegen Verdachts auf Sepsis behandelt, einer schweren Reaktion aufgrund einer Infektion. Die Ärzte führten keinen Darmtest durch. Der Arzt, der Nailah behandelte, ging hingegen davon aus, dass das Baby allergisch auf Kuhmilch reagierte, und riet ihren Eltern, ihr eine andere Milch zu geben.

Nailah durfte das Krankenhaus am 7. Januar 2020 verlassen. Drei Tage später wurde eine Nachuntersuchung anberaumt. Aber am nächsten Tag, dem 8. Januar, erlitt Nailah einen septischen Schock. Ein Röntgenbild zeigte später, dass der Dickdarm des Mädchens perforiert war. Der Zustand des Babys verschlechterte sich nur und sie starb am 13. Januar 2020. Die Autopsie ergab später, dass die kleine Nailah an einem durch NEC verursachten Organversagen gestorben war.

Nailahs Eltern, die 26-jährige Laila Tobota und ihr Partner Emmanuel Ally, nahmen die Hilfe ihrer Anwälte in Anspruch, um die Umstände des Todes zu untersuchen. „Ein Untersuchungsbericht des Surrey and Sussex Healthcare NHS Health Fund (der das Krankenhaus verwaltet, Anm. d. Red.) zeigte, dass kein Bariumeinlauf oder Darmtest durchgeführt worden war. Im Nachhinein hätte dieser Test Nailahs perforierten Darm feststellen können“, sagten die Anwälte, die auch behaupten, dass die Kommunikation zwischen den Ärzten und den Eltern unzureichend gewesen sei.

Der NHS-Fonds von Surrey and Sussex Healthcare zahlte den Eltern eine Entschädigung, sagte jedoch, er sei nicht für Nailahs Tod verantwortlich. „Wir nehmen jeden Todesfall ernst und haben bereits einen gründlichen Aktionsplan aufgestellt, um sicherzustellen, dass wir die notwendigen Lehren ziehen und unsere Versorgung zukünftiger Patienten verbessern“, sagte ein Sprecher.

Mutter Laila glaubt, dass bestimmte Krankenhausmitarbeiter die Bedürfnisse von ihr und ihrem Partner „ignoriert“ haben. „Während der Visite hat niemand wirklich nach unserem Kind gefragt“, sagt sie, „Obwohl Nailah vor drei Jahren gestorben ist, sind die Schmerzen immer noch so stark wie damals. Sie war eine echte Kämpferin.“

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Patient in Großbritannien durch Krankenhauspersonal gestorben ist. So starb beispielsweise die 2-jährige Hailey Thompson im Dezember 2022, nachdem Ärzte die Eltern des Kleinkindes, das sich grippeähnlich fühlte und Atembeschwerden hatte, nach Hause schickten, weil das Krankenhaus zu voll war. Der Brite Matthew Simpson verlor im November 2022 seine Frau Teresa (54), nachdem sie nicht weniger als 16 Stunden und 45 Minuten auf einen Krankenwagen warten musste.