Die Brasilianer können am Sonntag entscheiden, ob Präsident Jair Bolsonaro eine zweite Amtszeit erhält. In Umfragen liegt er weit hinter seinem Hauptkonkurrenten, dem linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Bolsonaro hat zuvor argumentiert, dass das Wahlsystem anfällig für Betrug ist und es noch unklar ist, ob er eine Niederlage akzeptieren wird.
Neben einem Präsidenten wählen die Brasilianer auch Abgeordnete und Regionalverwalter. Neben dem 67-jährigen Bolsonaro und Lula kandidieren auch andere Politiker für das Präsidentenamt, haben laut Umfragen aber kaum eine Chance. Erhält kein Kandidat mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen, findet am 30. Oktober ein zweiter Wahlgang statt.
Die Frage ist, ob eine solche zweite Runde notwendig ist. Lula könnte einigen Prognosen zufolge bereits in der ersten Runde gewinnen. Das wäre ein beispielloses Comeback für den 76-jährigen Politiker. Wegen eines Korruptionsfalls saß er 2018 und 2019 für hunderte Tage im Gefängnis. Seine Verurteilung wurde später aufgehoben und deshalb konnte er dieses Jahr wieder kandidieren.
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Brasilien hatte bis 1985 eine Militärregierung, ist aber seit Jahrzehnten eine Demokratie. Die Wahlen am Sonntag gelten als eine der wichtigsten in der Geschichte des größten südamerikanischen Landes. Der frühere Armeeoffizier Bolsonaro erklärte im vergangenen Jahr, er sehe für sich nur drei mögliche Ausgänge: einen Wahlsieg, seinen Tod oder seine Verhaftung.
Die Wahl wird international mit Sorge verfolgt. Die Vereinigten Staaten, wo sich der damalige Präsident Trump zuvor geweigert hatte, eine Wahlniederlage zu akzeptieren, sagten, sie würden die Umfragen genau beobachten. Das Weiße Haus forderte die brasilianische Regierung auf, freie und faire Wahlen zu garantieren.
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