Belgien reserviert 60 Plätze in spezialisierten Krankenhäusern, um ukrainische Rehabilitationspatienten aufzunehmen. Das habe die Bundesregierung am Mittwoch beschlossen, teilte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) mit.
Anfang dieses Monats erhielt die Bundesregierung eine Anfrage aus der Ukraine, bei der spezialisierten Unterbringung und Versorgung von verletzten Ukrainern in Genesung zu helfen. Der Bundesgesundheitsdienst setzte sich daraufhin mit dem Kabinett Vandenbrouckes und einer ukrainischen Delegation aus der Ukraine zusammen, um die Optionen zu prüfen.
Die Regierung habe nun beschlossen, in einer ersten Phase 60 Plätze für ukrainische Rehabilitationspatienten zur Verfügung zu stellen, sagte Vandenbroucke. Dabei handelt es sich um zehn Plätze für Menschen mit einer schweren Querschnittslähmung, die in wenigen spezialisierten Zentren behandelt werden. Darüber hinaus stellt die Regierung fünfzig Plätze für Patienten mit traumatischen Kopfverletzungen und verschiedenen Traumata wie Amputationen von Gliedmaßen zur Verfügung. Die meisten Rehabilitationszentren bieten diese Betreuung an. Außerdem handelt es sich oft um stabilere Patienten, und die Rehabilitation kann auch größtenteils ambulant durchgeführt werden, erklärt das Kabinett von Vandenbroucke.
Das Angebot wird nun mit der Ukraine weiter sondiert. Auch mit dem Staatssekretär für Asyl und Migration Sammy Mahdi (cd&v) sowie mit den Bundesländern werden bezüglich der Patientenüberstellung Gespräche geführt. Einige Rehabilitationskliniken fallen beispielsweise vollständig unter Flandern.
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Die Kosten sind schwer abzuschätzen, auch weil noch nicht klar ist, wie lange die Patienten stationär aufgenommen werden müssen. Der Riziv schätzt den gesamten Vorgang auf etwa 4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt durch den Bund.
„Der Rehabilitationssektor und die Wissenschaft in diesem Land haben einen hervorragenden Ruf und eine enorme Expertise. Die Ukraine hat uns daher gefragt, ob wir möglicherweise Patienten aufnehmen können, und es erscheint mir selbstverständlich, dass unser Land tut, was es kann, um zu helfen“, sagt er Vandenbrucke. „Wir sind in großer Solidarität mit unserem Gesundheitssystem und werden bereit sein, Patienten aus der Ukraine aufzunehmen.“
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