Bei den Protokollen im Titel bittet eine Psychologin ihre Patientin, sich jeden Tag etwas zu widmen, was sie noch nie getan hat, um wieder Vertrauen in das Leben zu gewinnen

Bei den Protokollen im Titel bittet eine Psychologin ihre Patientin


DZEHN MINUTEN
Typ: existenzielle Dramakomödie
Richtung: Maria Sole Tognazzi. Mit Barbara Ronchi, Fotinì Peluso, Margherita Buy, Alessandro Tedeschi, Anna Ferruzzo, Marcello Mazzarella

Maria Sole Tognazzi erzählt in „Zehn Minuten“ die Geschichte der Wiedergeburt einer Frau

Unterstützt durch die Aussage von Barbara Ronchi Zehn Minuten setzt die Galerie der Frauenporträts fort, die die Regiekarriere von Maria Sole Tognazzi kennzeichnet, und beschäftigt sich hier mit dem gleichnamigen Roman von Chiara Gamberale: Bei den Protokollen im Titel bittet eine Psychologin ihre Patientin, sich jeden Tag etwas zu widmen, was sie noch nie getan hat.

Der Ursprung liegt im mangelnden Selbstvertrauen der vierzigjährigen Bianca (eigentlich Ronchi) in das Leben (und in die Fähigkeit, sich ihm zu stellen). Sie war durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes und ihres Mannes so verloren, dass sie zu sterben versuchte. Und wogegen die zehn Minuten nie erledigter Dinge (zu einer Beerdigung gehen, in einem Kaufhaus stehlen, aber auch die Beziehung zur Stiefschwester wiederherstellen) Abhilfe schaffen sollten.

Margherita Buy und Barbara Ronchi in „Zehn Minuten“ (Foto von Luisa Carcavale).

Zu Beginn scheint sich der Film ein paar eigenwilligen Macken zu sehr hinzugebenerfreut daran, die Titel zu mischen, die Chronologie durcheinander zu bringen, um im Gleichgewicht zwischen Drama und Komödie zu bleiben.

Doch wenn das „klinische“ (und existenzielle) Bild Gestalt annimmt, findet der Film seine erzählerische und emotionale Kraft zugleich und das Porträt einer Frau, die ihren eigenen Schwerpunkt wiederfinden muss, gewinnt neue Energie und überzeugt. Für diejenigen, die die weibliche Zerbrechlichkeit und Stärke entdecken möchten.

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