Bei Unruhen in der niederländischen Stadt Den Haag wurden mehrere Polizeiautos in Brand gesteckt. Hunderte eritreische Jugendliche griffen sich gegenseitig mit Stöcken und anderen Waffen an, sie zerstörten auch Autos und andere Straßenmöbel. In den Straßen rund um die Veranstaltungshalle „Oper“ zog sich eine Spur der Zerstörung. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Randalierer aufzuhalten. Mittlerweile ist teilweise Ruhe eingekehrt.
SEHEN. Brennende Autos und Straßen voller Trümmer: In Den Haag kommt es rund um die Veranstaltungshalle „Opera“ zu Unruhen
Der Sprecher der Stadt spricht von einer Konfrontation zwischen regierungsnahen und regierungsfeindlichen Eritreern. Die regierungsnahen Eritreer hatten ein Treffen im Konferenzzentrum einberufen, doch ihre Gegner erschienen. Wenig später kam es zu Unruhen.
Mittlerweile sind noch Hunderte Besucher einer anderen Party drinnen. Die Polizei tue alles, um die Sicherheit dieser Menschen zu gewährleisten, sagte ein Sprecher. Augenzeugen zufolge steht eine Reihe geparkter Autos vor dem Gebäude in Flammen. Auch im Partyzentrum selbst wütet ein Feuer.
„Steine geworfen“
Dutzende Randalierer wandten sich auch gegen die Polizei. Zwei Polizeiautos wurden in Brand gesteckt. „Die Kollegen haben es schwer, weil sie auch mit Steinen beworfen werden“, sagt der Polizeisprecher. „Wir haben daher vom Bürgermeister die Erlaubnis erhalten, Tränengas einzusetzen.“
Ob es zu Verletzten oder zu Festnahmen kam, kann die Polizei noch nicht sagen. „Unsere erste Priorität ist die Wiederherstellung der Ordnung.“
„Polizeibeamte reden von einer Schlacht“, sagt die Vorsitzende der niederländischen Polizeigewerkschaft auf X. „Die gepanzerten Fahrzeuge wurden sogar getroffen und beschossen.“ Idiotenkrank, ärgerlich! Lassen Sie die Finger von unseren Einsatzkräften.“
„Zu wenig Polizei anwesend“
Augenzeugen zufolge ist das Gebiet mit Ziegeln übersät. Ein Nachbar sagt, dass seit 16 Uhr eine angespannte Stimmung herrschte, die Polizei aber viel zu wenig gewesen sei, um die Randalierergruppen aufzuhalten. „Ich habe Unruhen von ADO (einem Fußballverein, Anm. d. Red.) miterlebt, als sie mit zwanzig Polizeiwagen hier waren. „In den ersten anderthalb Stunden hat man nur zwei gesehen“, sagt ein Anwohner.
Im Laufe des Abends kamen Beamte in Scharen in die Nachbarschaft, um die Ordnung auf den Straßen wiederherzustellen. Die Polizei führt nun Ermittlungen durch, um die beiden Gruppen auseinanderzuhalten. Sie versuchen, die Randalierer mit Schilden und Stöcken aufzuhalten. Ein Polizeihubschrauber kreist über dem Viertel.
Notfallanordnung
Über WhatsApp stehen die Anwohner untereinander in angespanntem Kontakt. Einer von ihnen sagt, dass er einen Baseballschläger zur Hand hat. „Sie sollten unsere Autos hier nicht berühren. Ich glaube, viele Menschen haben wirklich Angst.“
Der Bürgermeister hat nun eine Notstandsverfügung erlassen, die im Umkreis von 500 Metern um die Veranstaltungshalle gilt. Dadurch kann die Polizei Personen in der Umgebung kontrollieren und wegweisen. Wer nicht geht, kann verhaftet werden.
Nicht das erste Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen aus dem ostafrikanischen Land kommt. Im vergangenen Jahr griffen sich auch zwei Gruppen Eritreer in der Nähe einer Veranstaltungshalle in Rijswijk gegenseitig an. Anlass war eine Feier der Unabhängigkeit Eritreas.
Die Kämpfe fanden hauptsächlich rund um den Bahnhof statt. Mehrere Menschen wurden verletzt und eine Person wurde erstochen.
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