Die Landwirte versammelten sich heute früh auf dem Hof eines nahe gelegenen Landwirts und fuhren dann mit ihren Traktoren zum Anwendungszentrum. Sie beabsichtigen nicht, das Gelände zu betreten, sondern parken am Rand einer Straße, die am Antragszentrum vorbeiführt. Die Bauern kamen gegen drei Uhr dort an und waren eine Stunde später wieder weg.
Im Antragszentrum herrscht seit Wochen reges Treiben, auch weil der Zustrom von Statusinhabern zu Heimen stagniert. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mussten hundert Asylbewerber draußen schlafen, weil drinnen kein Platz war, ein neuer Rekord. Außerdem mussten 150 Menschen auf Stühlen im Wartebereich und etwa 50 in einer Sporthalle schlafen. Das Kabinett will weitere Antragsstellen eröffnen, um Asylbewerber besser zu verteilen, hat aber noch keine kooperationswillige Kommune gefunden.
Die Bauern sagen, sie seien sich der schlimmen Lage in Ter Apel bewusst. „Wir wollen uns eigentlich nicht registrieren“, sagt ein Sprecher. „Wir sehen es als eine spielerische Aktion, um ein Statement abzugeben.
Eine Sprecherin der Zentralstelle für die Aufnahme von Asylsuchenden (COA) sagte, die Menschen in der Antragsstelle seien „ziemlich überfordert“, als die Traktoren ankamen. „Die Stimmung ist jetzt wieder ruhig“, sagte die Sprecherin. Laut COA hat die Demonstration keinen Einfluss auf das Registrierungsverfahren für draußen Wartende.
Etwa siebzig von hundert Traktoren kommen aus Deutschland, darunter auch aus dem Raum Bremen. Die deutschen Landwirte wollen laut dem Sprecher „ihre holländischen Kollegen in unserem Kampf gegen die Regierung unterstützen“. Mindestens einer der Deutschen hat symbolisch Asyl beantragt.