Banken schließen den Geldhahn für die sehr teure Straßenbahnlinie in Lüttich

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Sechs Banken, darunter die Europäische Investitionsbank (EIB), haben im vergangenen Jahr die Finanzierung für den Bau der neuen Straßenbahnlinie in Lüttich ausgesetzt. Dies gehe aus dem Jahresabschluss des TramArdent-Konsortiums hervor, schreiben L’Echo und De Tijd.

Das Konsortium um das französische Bauunternehmen Colas, den spanischen Straßenbahnbauer CAF und den niederländischen Infrastrukturfonds DIF erhielt 2018 den Zuschlag für den Bau einer 11,7 Kilometer langen Straßenbahnlinie zwischen dem Fußballstadion Sclessin und dem neuen Stadtteil Coronmeuse. Der Vertrag über Planung, Bau, Finanzierung und 27-jährige Wartung der Straßenbahnlinie hatte bei Unterzeichnung einen Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro.

Eigentlich sollte die neue Tramlinie im Oktober 2022 fertig sein, doch der Standort erlebte allerlei Rückschläge, wie die Corona-Pandemie, die Überschwemmungen und vor allem die unerwartete Kollision von Erdkabeln und Rohren mit dem Bauunternehmen Colas. Dadurch steigen die Kosten und die Auslieferung verschiebt sich um anderthalb Jahre. Die neue Straßenbahnlinie muss nun im April 2024 in Betrieb genommen werden.

Die Verzögerung führt zu großen finanziellen Problemen. TramArdent hat für den Vertrag 429 Millionen Euro geliehen, wovon die EIB etwa die Hälfte finanziert. Der Rest kommt von der Bank Belfius, dem Versicherer AG Insurance, dem französischen Investor Natixis, dem deutschen Versicherer Talanx und der spanischen Banco Bilbao Vizcaya Argentaria. Nun muss der Bauunternehmer Colas die Kosten selbst finanzieren.



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