AktualisierenDie Waldbrände auf der Kanareninsel Teneriffa, die nach rund vier Tagen immer noch außer Kontrolle sind, könnten begonnen haben. Die spanische Polizei hält dies jedenfalls für erwiesen. Das sagte der Regierungschef der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz.
Die Brände brachen am Dienstagabend im Dorf Arafo aus. Die Flammen hätten sich mittlerweile auf eine Fläche von rund 8.400 Hektar Natur ausgebreitet, sagte Fernando Clavijo. Das entspricht einer Fläche von 12.000 Fußballfeldern. Es ist der größte Brand in der Geschichte der Kanarischen Inseln.
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Nach Angaben der Behörden wurden aufgrund der Brände im Norden und Nordosten der Insel bereits mehr als 12.000 Menschen evakuiert. Sie basieren diese Schätzung auf den Einwohnerzahlen der elf betroffenen Gemeinden. Derzeit gibt es keine Berichte über Verletzte oder zerstörte Häuser.
Zur Brandbekämpfung waren am Samstag 610 Einsatzkräfte im Einsatz. Außerdem waren 20 Einheiten im Einsatz, die die Flammen aus der Luft mit Feuerlöschern bekämpften. Sie schütteten an einem Tag 1,5 Millionen Liter Wasser über das Feuer.
In der Nacht zum Samstag mussten keine neuen Evakuierungen vorgenommen oder Bereiche abgeriegelt werden, das Luxushotel Parador, das zentral im Nationalpark El Teide liegt, musste jedoch am Sonntag evakuiert werden. Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen aus dem Hotel evakuiert werden mussten.
Zuvor hatte Clavijo erklärt, dass noch nicht klar sei, was die Ursache sei, und dass eine Untersuchung noch laufe. Brandstiftung ist also die wahrscheinlichste Hypothese – die Polizei (Guardia Civil) verfolgt in diesem Sinne drei Spuren. Clavijo hofft, dass der oder die Täter schnell gefasst werden können, denn „sie haben das Leben Tausender Menschen und auch materielle Güter gefährdet“, sagte er.
Laut Clavijo ist dies wahrscheinlich der schwerste Brand auf Teneriffa seit 40 Jahren. Erschwert werden die Löscharbeiten durch das schwierige Gelände, die ungünstigen Witterungsbedingungen und die starke Rauchentwicklung. Die touristischen Gebiete auf der Insel bleiben vorerst davon unberührt.
Nach Angaben des kanarischen Rettungsdienstes wurden die Flammen in der Nacht von Samstag auf Sonntag von mehr als 340 Einsatzkräften bekämpft. Auch am Sonntag werden wieder Löschflugzeuge und Hubschrauber im Einsatz sein. Ihre Zahl wird von 19 auf 23 erhöht. Bis Sonntagabend hatte sich das Feuer auf eine Fläche von 120 Quadratkilometern ausgebreitet.
Luftqualität stark beeinträchtigt
Mittlerweile ist die Luftqualität auf Teneriffa durch die starke Rauchentwicklung stark beeinträchtigt. Auch auf Satellitenbildern ist die Rauchwolke zu erkennen. Er erhebt sich mühelos über den Teide, den Berg, der mit seinem Gipfel auf 3.715 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt Spaniens ist.
Der spanische Premierminister Pedro Sanchez wird am Montag Teneriffa besuchen.
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