Frühe Ergebnisse einer Umfrage in amerikanischen Internaten für indigene Kinder zeigen mehr oder weniger die gleichen Missbräuche wie in Kanada. An mindestens fünfzig der mehr als vierhundert ehemaligen Internate in den Vereinigten Staaten wurden Gräber gefunden, berichtet unter anderem die New York Times.
Die Untersuchung der Regierung zeigt, dass schätzungsweise 19 indianische Internate für den Tod von mehr als 500 Kindern unter der indigenen Bevölkerung verantwortlich sind. Diese Zahl soll laut einem Bericht des Innenministeriums weiter steigen. Der Bericht wurde als Reaktion auf Hunderte von anonymen Gräbern erstellt, die in kanadischen Internaten für indigene Kinder gefunden wurden.
Die amerikanischen Internate wurden zwischen 1819 und 1969 von Kirche und Regierung betrieben. Indigene Kinder wurden dort zwangsweise untergebracht, um sie zu „zivilisieren“. Doch das war laut dem Bericht nur eines der Ziele. Die Enteignung von Land, das indigenen Völkern gehört, durch die Entfernung ihrer Kinder, war ebenfalls eine beabsichtigte Folge der Politik.
Dem Bericht zufolge waren viele der Kinder mit Schlägen, Nahrungsentzug und Inhaftierung konfrontiert. Minister Deb Haaland, selbst ein sogenannter Ureinwohner Amerikas, hatte die Studie im vergangenen Juni in Auftrag gegeben. Sie sagt, die Politik habe Generationen traumatisiert. Die Folgen seien ihrer Meinung nach „herzzerreißend und unbestreitbar“.
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