„Jeden Tag überprüfe ich den Zählerstand und jeden Tag ist er falsch“, seufzt Henk de Vries aus Aalsmeer. Der 71-Jährige hat seit zwei Monaten Solarpanels, mit der Idee, am Ende Geld zu sparen. „Denn bei der Altersvorsorge zählt jeder Cent.“ Aber seit das Wetter vor drei Wochen schön geworden ist, kann De Vries nicht mehr etwa zwei Stunden am Tag zurückliefern.
Er ist nicht allein. Immer mehr Niederländer beschweren sich darüber, dass sie den Überschuss an Solarstrom, den ihre Paneele ins Netz einspeisen, nicht nutzen können. Nach Angaben der gemeinsamen Netzbetreiber sind jährlich mindestens 75.000 Haushalte davon betroffen.
Anlage
„Wie viele Einnahmen entgehen uns?“, fragt sich de Vries laut. „Und werben Sie einfach bei der Regierung dafür, dass wir Sonnenkollektoren bekommen sollten. Lassen Sie sie zuerst sicherstellen, dass wir die Macht verlieren können. Angesichts unseres Alters fürchte ich, dass wir sie nie wieder hereinholen werden. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir sie nie gekauft.“
Cor de Kreek hat 36 Panels in seinem Haus
Martijn-Assistent
„Früh morgens und spät abends funktioniert das Ding gut, aber die großen Hits bekommt man damit nicht“, sagt Cor de Kreek aus Oosterwolde. Als er 2012 als einer der ersten in Oosterwolde Solarmodule kaufte – nicht weniger als 36 Stück –, lief die Rückführung der erzeugten Energie noch gut. Die anständige Investition würde sich auf lange Sicht lohnen, dachte De Kreek. „Und um ehrlich zu sein, habe ich zehn Jahre lang davon profitiert. Aber seit einiger Zeit läuft es schief.“
Ganze Dächer voll
„Tippen, tippen, tippen“ und dann die Meldung: Netzausfall W003† Gerade in diesen Tagen, wenn die Sonne hell scheint, arbeitet der Wechselrichter auch bei ihm nicht mehr. „Dann kann ich die erzeugte Sonnenenergie nicht selbst nutzen und nichts zurückgeben. Wenn ich sie jetzt kaufen müsste, würde ich mich am Kopf kratzen.“
De Kreek findet es verrückt, „dass immer wieder der Ruf laut wird, Solarpanels zu installieren und vom Gas zu gehen, aber die notwendige Infrastruktur nicht rechtzeitig angepasst wird. Landwirte in der Umgebung haben ganze Dächer ihrer Scheunen voll mit Sonnenkollektoren. Jetzt bauen sie hier auch ein neues, gasfreies Quartier. Wenn es bis dahin nicht arrangiert wird, wird es völlig miserabel.“
Netzbetreiber schätzen, dass bereits eines von zwanzig Häusern mit Solarpanels durch zu hohe Netzspannung ausfällt. Wenn mehr Panels in der Straße oder im Stadtteil installiert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlfunktionen noch weiter an.