Washington stellt 1 Milliarde Dollar für Nahrungsmittelhilfe im Nahen Osten und in Nordafrika bereit

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Die Vereinigten Staaten wollen die Ernährungssicherheit im Nahen Osten und in Nordafrika stärken und sind bereit, dafür eine Milliarde Dollar zu zahlen. US-Präsident Joe Biden wird die Investition am Samstag auf dem Gipfeltreffen des Golfkooperationsrates (GCC) in Saudi-Arabien bekannt geben. Das sagt eine hochrangige Quelle der US-Regierung.

Die Vereinten Nationen befürchten seit langem, dass der Krieg in der Ukraine zu einer Nahrungsmittelkrise führen wird, insbesondere in Nordafrika und im Nahen Osten. Seit Wochen fordert die internationale Gemeinschaft die Russen auf, den Export von ukrainischem Getreide aus ukrainischen Häfen zuzulassen. Der Kreml bestreitet jedoch, Getreideexporte zu blockieren. Die Ukraine und Russland spielen mit ihren riesigen Getreidevorräten eine große Rolle für die internationale Ernährungssicherung.

Der GCC ist das wichtigste politische und wirtschaftliche Bündnis in der Region mit den Mitgliedern Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, wobei letzteres Land eine klare Dominanz hat. Neben Biden werden am Samstag auch der irakische Premierminister Mustafa al-Kadhimi, der ägyptische Präsident Abdelfattah al-Sissi und der jordanische König Abdullah II. teilnehmen.

Während des Gipfels wird Biden unter anderem über die Rolle der USA im Nahen Osten und die Begrenzung des Einflusses des Iran sprechen. Washington will auch mehr Öl bekommen, um den steigenden Treibstoffpreisen ein Ende zu setzen, die auch eine Folge des Krieges in der Ukraine sind. Biden dämpfte bereits am Freitag die Erwartungen, indem er sagte, dass konkrete Ergebnisse erst in „einigen Wochen“ zu sehen seien.

US-Präsident Joe Biden und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ©AP

Die Stärkung der Beziehungen zum ölreichen Saudi-Arabien, dem wichtigsten arabischen Partner der USA in der Region, ist nicht unumstritten. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wurden laut US-Geheimdiensten durch die Ermordung des kritischen Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 auf Befehl des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman schwer beschädigt.

Die GCC-Länder werden auf dem Gipfel außerdem bekannt geben, dass sie in den nächsten zwei Jahren 3 Milliarden US-Dollar für Projekte im Rahmen einer globalen Infrastrukturinitiative ausgeben werden. Beim G7-Treffen im Juni in Deutschland haben die sieben reichsten Industrieländer eine globale Infrastrukturpartnerschaft ins Leben gerufen. Dazu will nun auch das GCC beitragen. Das G7-Projekt gilt als Alternative zur Neuen Seidenstraße, die China in Europa, Afrika, Südamerika und Asien ausbauen will.

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