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Am 30. Juni stellte das Gericht die Ermittlungen gegen G. und E. formell ein. In der vergangenen Woche schickte die Staatsanwaltschaft jedoch neue Dokumente an das Gericht und die Anwälte der Verdächtigen. Es handelt sich um Aussagen eines geschützten Zeugen, der über mögliche Auftraggeber des Mordes berichtet haben soll.
Die Staatsanwaltschaft habe die Unterlagen erst vergangene Woche erhalten, sagte der Beamte. Das Justizministerium hielt es für notwendig, das Paket an das Gericht und die Anwälte zu senden, da diese sich über die Relevanz ein eigenes Urteil bilden müssen. Sie sind aus Sicht des Beamten für die Entscheidung des Richters im Strafverfahren gegen die beiden mutmaßlichen Testamentsvollstrecker nicht relevant. Laut Staatsanwaltschaft kann das Gericht wie geplant am 14. Juli entscheiden.
taghi
Der Inhalt der neuen Dokumente wurde nicht bekannt gegeben. De Telegraaf enthüllte am Freitag, dass der neue Zeuge „5089“ im April 2021 gehört habe, dass ein Journalist gejagt werde. Es war ein „Feind des Häuptlings“. Immer wieder erwähnt der Pole Ridouan Taghi in diesbezüglichen Äußerungen. Er habe erst später gemerkt, wer gemeint sei, als er hörte, dass Peter R. de Vries erschossen worden sei. Der polnische Zeuge wäre schockiert gewesen.
Taghi wurde in diesem Prozess am 28. Juni wegen seiner führenden Rolle in einer Reihe anderer Mordfälle zu lebenslanger Haft verurteilt, so die Justiz. De Vries war Berater des Kronzeugen in Marengo, Nabil B. 2018 wurde B.s Bruder erschossen, 2019 sein Anwalt Derk Wiersum.
De Vries wurde am 6. Juli letzten Jahres in Amsterdam erschossen und starb neun Tage später. G. und E. wurden kurz nach dem Angriff festgenommen.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass in den großangelegten strafrechtlichen Ermittlungen zum Mord an De Vries drei neue Verdächtige festgenommen wurden. Es handelt sich um den 27-jährigen Krystian M., der die beiden Darsteller direkt geleitet hätte. Zudem wurden auf Curaçao und in Spanien zwei Männer festgenommen, die zum Zeitpunkt des Attentats vor Ort Videos gemacht haben sollen, um sie in den sozialen Medien zu verbreiten.