Das niederländische Frauenteam wird diesen Sommer den 2017 unter Sarina Wiegman gewonnenen Europameistertitel verteidigen, und die Erwartungen sind natürlich „auf Niederländisch“ hoch. Nach der erfolgreichen Zeit unter Wiegman wartet Parsons nun auf die Aufgabe, sich mit dem Orange-Kader noch einmal auf großer Bühne gut zu manifestieren, doch der 35-jährige Bundestrainer schüttelte in den ersten 45 Minuten fast ununterbrochen den Kopf. er hat selbst gesehen, wie viel auf der grünen Matte schief gelaufen ist.
Van Veenendaal hat Pech
Schweden begann stark und Torhüterin Sari van Veenendaal musste ihr Tor erreichen, um mit zwei gefährlichen Freistößen einzugreifen. In der zweiten Situation kollidierte der Goalie mit den Teamkolleginnen Lynn Wilms und Stefanie van der Gragt und das Spiel wurde minutenlang unterbrochen. Mit Wilms lief es gut, aber Van Veenendaal und Van der Gragt waren angeschlagener. Beide konnten (genau wie Wilms) weitermachen, aber am Ende musste Van Veenendaal aufgeben. Nachdem sie einen langen Ball getreten hatte, gestikulierte sie zur Seite und musste das Feld verlassen.
Pech für Sari van Veenendaal (rechts), die verletzt Daphne van Domselaar weichen muss.
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Van Veenendaals Ersatz wurde Daphne van Domselaar, Torhüterin des FC Twente, die erst ihr zweites Länderspiel bestritt. Van Domselaar sah, wie Kosovare Asllani, einer der gefürchteten schwedischen Angreifer, zuerst ins Seitennetz schoss, doch nach 35 Minuten gingen die Schweden in Führung. Asllani spielte Aniek Nouwen durch die Beine und bediente Jonna Andersson, die das Tor traf. Kurz darauf musste Parsons erneut wechseln, weil sich Nouwen auf hässliche Weise am Knöchel verletzte. Marisa Olislagers ersetzte sie, wodurch Dominique Janssen von links zurück in die Mitte rückte.
Aniek Nouwen zieht sich eine hässliche Verletzung zu und muss das Feld vor der Halbzeit verlassen.
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Die Niederlande hatten in der letzten Viertelstunde vor der Pause Chancen, die beste davon hatte Daniëlle van de Donk. Der Mittelfeldspieler schoss nach einem Doppelpass mit Jill Roord hoch über das Tor. Sherida Spitse tat dasselbe, während die Schüsse von Roord und Lieke Martens der schwedischen Keeperin Hedvig Lindahl keine Probleme bereiteten.
Jonna Andersson erzielt das Führungstor.
ANP/HH
Nach dem Tee stellte sich heraus, dass die Orange aus all den Rückschlägen der ersten 45 Minuten Mut geschöpft hatte und unter dem wachsamen Auge von Louis van Gaal ging die Mannschaft mit sichtbarem Selbstbewusstsein auf die Jagd nach dem 1:1. Es kam schnell. Nachdem Miedema zunächst eine Kombination mit Van de Donk scheitern sah, überlegte Roord nicht lange, als ihr der Ball vor den Fuß raste. Die Angreiferin der Orange erzielte ein schönes Tor und so (wie schon bei der WM 2019) kam ihr das erste Orange-Tor des Turniers zugute.
Miedema stark
Orange roch Blut und erspielte sich deutlich mehr Chancen als in der ersten Halbzeit, allerdings musste man sich vor den gefährlichen schwedischen Kontern in Acht nehmen. Vor allem, als Stina Blackstenius nach siebzig Minuten das Feld betrat. Das schwedische Kraftpaket, das am Ende nicht startfähig war, konnte aber am letzten Teil des Rennens teilnehmen. Stürmerkollegin Miedema zeigte sich mehrfach von ihrer besten Seite, als sie sich einmal schön abwendete, aber nicht voll kommen konnte. Auch ein feiner Pass auf Roord führte nicht zum 2:1, weil der 1:1-Macher zu lange brauchte, um die Annahme zu treffen.
Mit Lineth Beerensteyn und Victoria Pelova in der Reihe brachte Parsons in der Schlussphase einige frische Offensivkräfte, aber die Orangen kamen nicht mehr zu großen Chancen. Tatsächlich sicherte Van Domselaar den Niederlanden mit einer Reihe hervorragender Paraden einen Punkt. Es blieb beim 1:1, am Mittwoch wartet in Leigh das zweite Gruppenspiel gegen Portugal.