Zwei von ihnen wurden laut Polizei kurz nach dem Überfall festgenommen: ein 22-jähriger und ein 26-jähriger Mann, beide aus Belgien. Sie fuhren in einem grauen Fahrzeug mit belgischem Nummernschild, das auf der A2 vor dem Willem Alexandertunnel in Maastricht angehalten wurde. Die Polizei berichtet auch, dass Schmuck gestohlen wurde, aber dass keine weiteren Details angegeben wurden.
Auf Twitter gibt es eine Video geteiltes Zeigen eines Teils des Raubüberfalls. Ein Mann schlägt mit einer Axt auf eine Vitrine ein, vermutlich ein zweiter auf eine Vitrine in der Nähe. Zwei weitere Räuber halten Passanten mit Waffen in Schach. Es scheint, dass die ersten beiden etwas von den beschädigten Vitrinen nehmen und in Taschen stecken, woraufhin die vier davonlaufen. Sie trugen keine Masken, nur Brillen und Mützen.
Der Überfall ereignete sich am Stand des englischen Juweliers Symbolic & Chase. Basierend auf der Londoner Old Bond Street bietet es laut Website eine „eklektische Sammlung von feinem Schmuck und Kunstgegenständen“, die „mit einem anthropologischen Auge konzipiert und mit einem Schwerpunkt auf Schmuck als Kunst“ ist.
Laut Tefaf fand der Raub gegen 11.30 Uhr statt. Die Börse wurde nach dem Raub geräumt. Anderthalb Stunden später teilte die Organisation mit, dass alle Evakuierten wieder in das Gebäude dürfen.
Un casse à la Tefaf Maastricht en pleine journée : die Vitrinen d’un stand de bijoux fracassé à la masse, deux truands menaçant avec des armes pour protéger leur complice. Ils se sont enfuis par le restaurant… pic.twitter.com/qY4ounavdf
— La Tribune de l’Art (@ltdla) 28. Juni 2022
Auf der Kunstmesse in Maastricht wurde bereits mehrfach Schmuck gestohlen. 2011 wurde ein Schmuckstück vom Stand eines italienischen Juweliers gestohlen. Nähere Angaben machten Polizei und Aussteller damals nicht. 2010, kurz vor Börsenschluss, wurde dem Londoner Antiquitäten- und Schmuckhändler Hancocks ein Platinring mit Diamanten und einem Anhänger abgenommen, der zusammen einen Verkaufswert von 860.000 Euro hatte.
2008 erbeuteten Diebe eine Diamantkette, die noch teurer war: 1,2 Millionen Euro. Die Polizei nahm fünf Personen fest, darunter zwei Frauen aus Mexiko. Sie wurden zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Die drei anderen wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich um eine internationale Bande von Kunst- und Schmuckdieben.
Die Tefaf, kurz für The European Fine Art Foundation, ist eine der wichtigsten Kunst- und Antiquitätenmessen der Welt. Seit 1988 wird sie jährlich im MECC (Maastricht Exhibition & Congress Center) in Maastricht organisiert. Seit 2016 kommt eine jährliche Messe in New York hinzu.
Die Kunstmesse hatte am vergangenen Samstag (erstmals seit der Corona-Pandemie) eröffnet und dauert noch bis Donnerstag. An der Börse gibt es 242 Händler, die oft Kunstwerke und Antiquitäten im Wert von Millionen verkaufen.