Das Programm zur Eröffnung des Nationalen Holocaust-Museums begann um 12 Uhr mittags in der Portugiesischen Synagoge. Etwa tausend Demonstranten haben sich am Waterlooplein in der Nähe der Synagoge versammelt. Sie demonstrieren dort gegen die Anwesenheit des israelischen Präsidenten Isaac Herzog und rufen Parolen wie „Freies Palästina“ und „Nie wieder ist jetzt“. Viele Menschen tragen palästinensische Flaggen.
Die Bereitschaftspolizei hat sich auf der Straße zwischen der Portugiesischen Synagoge und dem Waterlooplein postiert, um zu verhindern, dass Demonstranten vom Platz in Richtung Synagoge ziehen. Als dies drohte, griff die Bereitschaftspolizei ein. Mehrere Demonstranten stiegen auf die als Absperrung dienenden Polizeiwagen. Auch Feuerwerkskörper und Eier wurden auf die Polizei geworfen.
In seiner Rede zur Eröffnung des Holocaust-Museums forderte Herzog die Freilassung der in Gaza festgehaltenen jüdischen Geiseln. Er nannte das Holocaust-Museum eine Erinnerung an die Schrecken, die der Antisemitismus mit sich bringt: „Hass und Antisemitismus breiten sich derzeit weltweit aus.“
Herzog sagte in seiner Rede weiter, dass „zu viele Niederländer“ den Nazis geholfen hätten, er spricht aber auch von Niederländern, die verfolgte Juden beschützt hätten.
Amnesty entlang der Strecke Herzog
Aktivisten von Amnesty International standen mit Schildern an verschiedenen Stellen in der Nähe des Museums. In der Nähe des Museums, auf der Plantage Middenlaan, ist an einer Stange ein Schild mit der Aufschrift „Umleitung zum Internationalen Strafgerichtshof“ und einem Pfeil angebracht, der auf eine andere Route zeigt.
Aktivisten von Amnesty International standen auch mit Schildern an der Weesperstraat und am Nemo-Museum. „Wir stehen hier, um Präsident Herzog bei seiner Ankunft daran zu erinnern, dass er für das, was in Gaza geschieht, zur Verantwortung gezogen werden muss“, sagte ein Sprecher. „Es ist sehr unhöflich, dass er dieses Museum zu diesem Zeitpunkt eröffnet.“ Deshalb wollen wir ihm diese Botschaft überbringen.“
Amnesty hat sich bewusst dafür entschieden, nicht in der Nähe des Nationalen Holocaust-Museums zu demonstrieren. „Wir demonstrieren nicht gegen das Museum, wir freuen uns eigentlich sehr, dass es kommt.“
Am Samstag reichte die jüdische antizionistische Organisation Erev Rav beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Klage gegen den israelischen Präsidenten Isaac Herzog ein. Die Organisation beantragt beim IStGH unter anderem den Erlass eines Haftbefehls gegen Herzog.