In einem kleinen Zimmer im 6. Stock, in der Passage de l’Industrie, lebte der 63-jährige Kaffeehausangestellte Chevrel mit seiner 30-jährigen Frau. Die Frau, deren Mädchenname Marie Guez war, hatte weiterhin mit Chevrel zusammengelebt, nachdem sie sich eines Nachts kennengelernt hatten. Später heiratete Chevrel das Mädchen, weil sie so viel Hausarbeit leistete, doch kaum war diese Ehe vollzogen, änderte Marie Guez ihre Gewohnheiten, schlief lange, trank und führte ein schlechtes Leben. Chevrel wollte sie vor die Tür werfen, doch die Frau konnte ihn überreden. Chevrel versuchte sein Bestes und kümmerte sich nicht mehr sonderlich um die Frau, doch als er eines Nachts nach Hause kam und seinen Cousin mit seiner Frau vorfand, wurde es zu viel für ihn. Er warf den Neffen vor die Tür und wollte dasselbe mit der Frau machen, doch diese schaffte es, sein Herz unter Tränen zu erweichen.
Die Frau und der Cousin René Chevrel, 23 Jahre alt, trafen sich weiterhin heimlich. Der junge Mann drängte schon seit einiger Zeit darauf, dass Marie Guez zu ihm nach Levallois zieht, aber sie weigerte sich immer. Gestern hatte das Paar ein weiteres Treffen in der Passage de l’Industrie. Die Frau saß auf dem Bett und der junge Mann, der einen kleinen Revolver in der Hand hielt, wiederholte seine Frage. „Wenn ich hier weggehe, ist es vielleicht nicht bei dir“, antwortete Marie Guez. René Chevrel schoss daraufhin. Marie Guez wurde an der rechten Seite getroffen und die Kugel durchschlug die Leber. Als der junge Mann merkte, was passiert war, eilte er die Treppe hinunter und ging zur Polizeistation. Trotz seiner Reue wurde er eingesperrt.