Willy-Wonka-Attraktion in Schottland entpuppt sich als totaler Flop: „Das Schlimmste: Es gab keine Schokolade“

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Fotos einer Willy-Wonka-Attraktion in Glasgow, Schottland, gehen um die Welt, nachdem Besucher am vergangenen Wochenende auf eine sehr peinliche Ausstellung stießen. Das versprochene bezaubernde Erlebnis entpuppte sich als fast leeres Lagerhaus mit hier und da einem Versatzstück. Verärgerte Ticketkäufer riefen sogar die Polizei. Die Organisation hat sich entschuldigt.

Es musste ein „Erlebnis“ sein, von dem jedes Kind träumt. Die Eltern zahlten mehr als 40 Euro pro Ticket, dafür erhielten sie ein „interaktives Spektakel“ von 45 bis 60 Minuten mit Schokoladenbrunnen und „Überraschungen auf Schritt und Tritt“. Das sogenannte Willy’s Chocolate Experience wurde online mit himmlischen Künstliche-Intelligenz-Fotos beworben, die man dank der Farben fast schmecken konnte.

In Wirklichkeit fanden die Eltern ein fast leeres Lagerhaus vor, in dem ihre Kinder jeweils zwei Gummibärchenbonbons und eine halbe Tasse Limonade bekamen. Die farblose Niedergeschlagenheit wurde hier und da durch ein verirrtes, bonbonförmiges Versatzstück unterbrochen, Fotos aus den Werbeanzeigen hingen wie Plakate an ansonsten leeren Wänden. Sogar die Hüpfburg war nur halb aufgeblasen, so ein Besucher. Mehrere Kinder weinten, sagte er Der Wächter. Innerhalb von fünf Minuten hatten sie alles gesehen.

Die tatsächliche Erfahrung in Glasgow war sehr enttäuschend. © Eva Stewart

Oompa Loompas in „sexy“ Verpackungen

Auch die versprochenen „Live-Auftritte“ halfen nicht. Für die Rolle der Oompa Loompas, der berühmten Zwerge aus der Welt von Roald Dahls, wurden mehrere Schauspieler engagiert Charlie und die Schokoladenfabrik worum es bei der Veranstaltung ging. Die 25-jährige Jenny Fogarty sagte, sie habe eine Stunde vor der Eröffnung eine „billige“ Perücke und einen Oompa-Loompa-Anzug erhalten, zu ihrem Entsetzen eine „sexy Version“ für Erwachsene, so die schottische Zeitung Der Schotte. Die Schauspieler erhielten am Vorabend der Veranstaltung ein Drehbuch, mussten jedoch improvisieren, da die versprochenen Versatzstücke fehlten. Laut Fogarty bekämen sie 19,50 Euro pro Stunde, einen Lohn habe sie bislang aber nicht erhalten.

Das eigentliche „Erlebnis“ war nicht wirklich spektakulär.
Das eigentliche „Erlebnis“ war nicht wirklich spektakulär. © Eva Stewart

Die Eltern waren so wütend, dass sie sofort ihr Geld zurückverlangten und die Polizei riefen. Letztendlich griffen sie nicht ein, aber die Organisation schloss die Türen des Erlebnisses einige Stunden nach Beginn. Den späteren Besuchern der zweitägigen Veranstaltung wurde dies jedoch nicht mitgeteilt und sie reisten entsprechend an Der Wächter teilweise weite Distanzen umsonst. Fotos vom Kontrast zwischen dem versprochenen Süßigkeitenparadies und dem leeren Lagerhaus kursieren mittlerweile in den sozialen Medien.

Die gefälschten Fotos eines Süßigkeitenparadieses hingen wie Poster an der Wand in Glasgow.
Die gefälschten Fotos eines Süßigkeitenparadieses hingen wie Poster an der Wand in Glasgow. © Stuart Sinclair

„Das Schlimmste: Es gab keine Schokolade“

Die Organisation spricht von einem „sehr stressigen und frustrierenden Tag“. Das Unternehmen entschuldigt sich hierfür. „Leider erlebten wir im Zusammenhang mit unserer Veranstaltung in letzter Minute alle möglichen Rückschläge und taten unser Bestes, um durchzuhalten.“ „Wir wissen jetzt, dass wir es sofort hätten abblasen sollen.“ Besucher bekommen ihr Geld zurück, verspricht das Unternehmen. Dabei wären ca. 800 verkaufte Tickets erforderlich.

Es gab einige kleine Anzeichen dafür, dass die Organisation nicht sehr professionell war, denn die Website enthielt auffallend große Rechtschreibfehler. Stuart Sinclair, der zwei Stunden mit dem Auto unterwegs war, um seine drei Kinder zu diesem Erlebnis mitzunehmen, hinterlässt einen sauren Beigeschmack des Tages, der so süß hätte sein sollen. „Das Schlimmste von allem ist …“, kontert er Die New York Times. „Es gab keine Schokolade.“



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